ADI

ADI-Wert: Was ist der Acceptable Daily Intake und warum ist er wichtig?

Von Yannik 6. November 2025 24 Min. Lesezeit

Jeden Tag nehmen wir mit unserer Nahrung verschiedene Zusatzstoffe auf - von Konservierungsmitteln über Farbstoffe bis zu Süßungsmitteln. Aber wieviel davon ist eigentlich sicher? Genau hier kommt der ADI-Wert ins Spiel. Diese drei Buchstaben stehen für "Acceptable Daily Intake", also die akzeptable tägliche Aufnahmemenge. Der ADI-Wert gibt an, welche Menge eines bestimmten Stoffes ein Mensch lebenslang täglich aufnehmen kann, ohne dass gesundheitliche Schäden zu erwarten sind [1].

Stellen Sie sich vor, Sie trinken täglich eine Light-Limonade mit dem Süßstoff Aspartam. Der ADI-Wert sagt Ihnen, wie viele Dosen Sie theoretisch jeden Tag Ihr Leben lang trinken könnten, ohne dass Ihre Gesundheit darunter leidet. Diese Sicherheitsgrenze ist dabei so großzügig bemessen, dass selbst Vieltrinker sie kaum erreichen. Für Aspartam liegt der ADI-Wert beispielsweise bei 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag - das entspricht für einen 70 Kilogramm schweren Erwachsenen etwa 14 Dosen Light-Cola täglich [2].

Die Festlegung dieser Grenzwerte erfolgt durch internationale Expertengremien wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Diese Organisationen werten Hunderte von Studien aus und arbeiten mit einem enormen Sicherheitspuffer. Die tatsächliche Menge, bei der in Tierversuchen noch keine schädlichen Wirkungen auftraten, wird nämlich durch den Faktor 100 geteilt, um den ADI-Wert für Menschen zu bestimmen [3].

Wissenschaftliche Grundlagen des ADI-Konzepts

Das Konzept des ADI-Wertes basiert auf jahrzehntelanger toxikologischer Forschung und wurde erstmals in den 1960er Jahren vom Gemeinsamen FAO/WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe (JECFA) eingeführt. Die wissenschaftliche Methodik dahinter folgt einem systematischen Ansatz, der sich über die Jahre bewährt hat. Im Kern geht es darum, eine Dosis zu finden, bei der selbst bei lebenslanger täglicher Aufnahme keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen auftreten [4].

Der Ausgangspunkt für die Bestimmung eines ADI-Wertes ist immer der sogenannte NOAEL-Wert. NOAEL steht für "No Observed Adverse Effect Level" - also die höchste Dosis, bei der in Langzeitstudien noch keine schädlichen Wirkungen beobachtet wurden. Diese Studien werden hauptsächlich an Versuchstieren durchgeführt, wobei verschiedene Tierarten über mindestens 90 Tage, oft aber über die gesamte Lebenszeit oder sogar über mehrere Generationen hinweg untersucht werden [5].

Um vom tierexperimentellen NOAEL zum menschlichen ADI zu gelangen, wird ein zweistufiger Sicherheitsfaktor angewendet. Der erste Faktor 10 berücksichtigt mögliche Unterschiede zwischen Tier und Mensch (Interspezies-Variabilität). Menschen könnten empfindlicher reagieren als Versuchstiere, da sich Stoffwechsel, Körpergröße und Organfunktionen unterscheiden. Der zweite Faktor 10 trägt den individuellen Unterschieden zwischen Menschen Rechnung (Intraspezies-Variabilität). Schwangere, Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen könnten empfindlicher reagieren als der Durchschnitt der Bevölkerung [6].

Toxikologische Studientypen zur ADI-Bestimmung

Die Ermittlung des NOAEL-Wertes erfolgt durch verschiedene standardisierte Studientypen. Akute Toxizitätsstudien untersuchen die Wirkung einer einmaligen hohen Dosis und geben erste Hinweise auf mögliche Zielorgane. Subchronische Studien über 28 bis 90 Tage zeigen Effekte bei wiederholter Aufnahme. Chronische Studien erstrecken sich über mindestens ein Jahr, bei Nagetieren oft über die gesamte Lebensspanne von etwa zwei Jahren [7].

Besonders wichtig sind Mehrgenerationenstudien, die untersuchen, ob ein Stoff die Fortpflanzung oder die Entwicklung der Nachkommen beeinflusst. Dabei werden Versuchstiere bereits vor der Paarung dem Stoff ausgesetzt, und die Exposition wird über Schwangerschaft und Stillzeit bis zur nächsten Generation fortgesetzt. So lassen sich auch verzögert auftretende oder erst in der nächsten Generation sichtbare Effekte erfassen [8].

Zusätzlich werden spezielle Untersuchungen zur Genotoxizität (Erbgutschädigung) und Kanzerogenität (Krebserzeugung) durchgeführt. Diese Tests verwenden verschiedene Systeme - von Bakterienkulturen über Zelllinien bis zu Langzeitstudien an Tieren. Ein Stoff, der das Erbgut schädigt oder Krebs erzeugt, erhält in der Regel keinen ADI-Wert, da für solche Substanzen keine sichere Schwellendosis existiert [9].

Der Bewertungsprozess in der Praxis

Die praktische Umsetzung der ADI-Bewertung folgt einem strukturierten Prozess, der Transparenz und wissenschaftliche Genauigkeit gewährleistet. Wenn ein Hersteller einen neuen Lebensmittelzusatzstoff auf den Markt bringen möchte, muss er umfangreiche Sicherheitsdaten vorlegen. Diese Daten werden dann von unabhängigen Expertengremien wie der EFSA in Europa oder der FDA in den USA geprüft.

Der Bewertungsprozess beginnt mit einer vollständigen Charakterisierung der Substanz. Dazu gehören chemische Identität, Reinheit, Stabilität und Abbauprodukte. Die Experten prüfen auch, wie sich der Stoff im Körper verhält - wie schnell er aufgenommen wird, wie er verstoffwechselt wird und wie er wieder ausgeschieden wird. Diese pharmakokinetischen Daten helfen zu verstehen, ob sich der Stoff im Körper anreichern könnte oder schnell wieder eliminiert wird [10].

Ein wichtiger Aspekt ist die Expositionsabschätzung. Die Behörden müssen einschätzen, wie viel von dem Stoff die Bevölkerung tatsächlich aufnimmt. Dazu werden Verzehrsdaten ausgewertet und mit den geplanten oder bereits verwendeten Konzentrationen in Lebensmitteln kombiniert. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Hochkonsumenten und vulnerablen Gruppen wie Kindern, die bezogen auf ihr Körpergewicht oft mehr von bestimmten Lebensmitteln verzehren als Erwachsene [11].

Internationale Harmonisierung und Unterschiede

Obwohl das ADI-Konzept weltweit anerkannt ist, gibt es zwischen verschiedenen Ländern und Regionen durchaus Unterschiede in der Bewertung einzelner Stoffe. Die WHO und FAO arbeiten über JECFA an einer internationalen Harmonisierung, doch nationale Behörden können zu abweichenden Einschätzungen kommen. Diese Unterschiede resultieren aus verschiedenen Faktoren: unterschiedliche Verzehrsgewohnheiten, verschiedene Interpretationen wissenschaftlicher Daten oder unterschiedliche Gewichtung von Unsicherheiten [12].

Ein bekanntes Beispiel ist der künstliche Süßstoff Saccharin. Während die JECFA einen ADI von 5 mg/kg Körpergewicht festlegte, war Saccharin in Kanada lange Zeit verboten, da Tierversuche auf ein mögliches Krebsrisiko hindeuteten. Später stellte sich heraus, dass der beobachtete Mechanismus spezifisch für männliche Ratten war und beim Menschen nicht auftritt. Heute ist Saccharin wieder in den meisten Ländern zugelassen, zeigt aber, wie wissenschaftliche Erkenntnisse sich weiterentwickeln und zu Neubewertungen führen können [13].

Wichtige ADI-Werte im Alltag

Im täglichen Leben begegnen uns zahlreiche Stoffe mit festgelegten ADI-Werten. Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht der häufigsten Lebensmittelzusatzstoffe und ihre jeweiligen Grenzwerte. Diese Werte helfen zu verstehen, welche Mengen als sicher gelten und wie sie sich zu typischen Verzehrsmengen verhalten.

SubstanzVerwendungADI-Wert (mg/kg KG/Tag)Praktisches Beispiel für 70 kg Person
Aspartam (E951)Süßstoff402800 mg täglich (ca. 14 Dosen Light-Cola)
Saccharin (E954)Süßstoff5350 mg täglich
Sucralose (E955)Süßstoff151050 mg täglich
Benzoesäure (E210)Konservierungsmittel5350 mg täglich
Sorbinsäure (E200)Konservierungsmittel251750 mg täglich
Tartrazin (E102)Gelber Farbstoff7.5525 mg täglich
Glutamat (E621)GeschmacksverstärkerKein spezifischer ADI*Als sicher eingestuft bei üblichen Mengen

*Für Glutamat wurde kein numerischer ADI festgelegt, da es als "ADI not specified" eingestuft wurde - die verfügbaren Daten zeigten keine Gesundheitsrisiken bei üblichen Verwendungsmengen [14].

Die Tabelle verdeutlicht, dass die ADI-Werte erheblich variieren. Während Sorbinsäure mit 25 mg/kg einen relativ hohen ADI hat, liegt Saccharin bei nur 5 mg/kg. Diese Unterschiede spiegeln die verschiedenen Toxizitätsprofile der Substanzen wider. Ein niedriger ADI bedeutet nicht automatisch, dass ein Stoff gefährlicher ist - er zeigt lediglich, dass die Sicherheitsmarge bei dieser Substanz enger gefasst ist.

Berechnung der täglichen Aufnahme

Um zu verstehen, ob die tägliche Aufnahme eines Zusatzstoffs im sicheren Bereich liegt, muss man seine Konzentration in Lebensmitteln kennen und mit dem eigenen Verzehr multiplizieren. Nehmen wir Benzoesäure als Beispiel: Sie ist in Softdrinks oft mit bis zu 150 mg/Liter enthalten. Eine 60 kg schwere Person hätte einen ADI von 300 mg (60 kg × 5 mg/kg). Sie könnte also theoretisch 2 Liter des Softdrinks täglich trinken, ohne den ADI zu überschreiten. In der Realität nimmt man Benzoesäure aber auch über andere konservierte Lebensmittel auf, weshalb die Gesamtexposition betrachtet werden muss [15].

Für Kinder gelten besondere Überlegungen. Ein 20 kg schweres Kind hat für Benzoesäure einen ADI von nur 100 mg. Da Kinder oft proportional mehr Softdrinks und Süßigkeiten konsumieren als Erwachsene, können sie ihren ADI schneller erreichen. Deshalb berücksichtigen Behörden bei der Zulassung von Zusatzstoffen speziell die Exposition von Kindern und anderen vulnerablen Gruppen [16].

Sicherheitsfaktoren und ihre wissenschaftliche Begründung

Der standardmäßige 100-fache Sicherheitsfaktor beim ADI-Wert mag auf den ersten Blick willkürlich erscheinen, basiert aber auf wissenschaftlichen Überlegungen und praktischen Erfahrungen aus über 60 Jahren Anwendung. Dieser Faktor setzt sich, wie bereits erwähnt, aus zwei Komponenten zusammen: einem 10-fachen Faktor für Unterschiede zwischen Versuchstier und Mensch und einem weiteren 10-fachen Faktor für individuelle Unterschiede zwischen Menschen.

Die wissenschaftliche Grundlage für den Interspezies-Faktor 10 liegt in vergleichenden Studien zur Toxikokinetik und Toxikodynamik verschiedener Arten. Untersuchungen zeigen, dass Unterschiede in der Empfindlichkeit zwischen Labortieren und Menschen selten mehr als das 10-fache betragen. Der Faktor berücksichtigt Unterschiede in Absorption, Verteilung, Metabolismus und Ausscheidung sowie unterschiedliche Empfindlichkeiten der Zielorgane [17].

Der Intraspezies-Faktor trägt der Tatsache Rechnung, dass Menschen eine heterogene Population darstellen. Genetische Polymorphismen können die Aktivität von Enzymen beeinflussen, die für den Abbau von Fremdstoffen verantwortlich sind. Alter, Geschlecht, Ernährungszustand und Krankheiten beeinflussen ebenfalls die individuelle Empfindlichkeit. Studien an menschlichen Populationen zeigen, dass ein 10-facher Faktor in den meisten Fällen ausreicht, um 95-99% der Bevölkerung zu schützen [18].

Anpassung der Sicherheitsfaktoren

In bestimmten Fällen weichen die Behörden vom Standard-Sicherheitsfaktor ab. Wenn besonders hochwertige Humandaten vorliegen, kann der Interspezies-Faktor reduziert werden. Liegen beispielsweise kontrollierte Studien am Menschen vor, die einen NOAEL zeigen, entfällt der Faktor für Tier-Mensch-Unterschiede. Bei Substanzen mit besonders steiler Dosis-Wirkungs-Kurve oder wenn vulnerable Gruppen nicht ausreichend geschützt wären, können zusätzliche Sicherheitsfaktoren angewendet werden, die den Gesamtfaktor auf 1000 oder mehr erhöhen [19].

Ein interessantes Beispiel ist die Bewertung von Vitaminen und Mineralstoffen. Hier verwendet man oft geringere Sicherheitsfaktoren, da umfangreiche Humandaten vorliegen und die Substanzen natürlicherweise in der Nahrung vorkommen. Für Vitamin A beispielsweise wurde ein Unsicherheitsfaktor von nur 2 verwendet, um vom LOAEL (Lowest Observed Adverse Effect Level) bei schwangeren Frauen zum sicheren Aufnahmeniveau zu gelangen [20].

Grenzen und Kritik am ADI-Konzept

Trotz seiner weiten Verbreitung und Akzeptanz ist das ADI-Konzept nicht ohne Kritik. Wissenschaftler und Verbraucherschützer weisen auf verschiedene Limitierungen hin, die bei der Interpretation und Anwendung von ADI-Werten berücksichtigt werden sollten.

Eine grundlegende Herausforderung ist die Übertragbarkeit von Tierversuchen auf den Menschen. Obwohl der Sicherheitsfaktor diese Unsicherheit adressieren soll, bleiben Fragen offen. Manche Effekte treten möglicherweise nur beim Menschen auf oder werden in Tiermodellen nicht erkannt. Die Thalidomid-Katastrophe der 1960er Jahre, bei der ein als sicher geltetes Beruhigungsmittel schwere Fehlbildungen bei Ungeborenen verursachte, zeigt die Grenzen der Vorhersagekraft von Tierversuchen [21].

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Betrachtung einzelner Substanzen. Der ADI wird für jeden Stoff isoliert bestimmt, ohne mögliche Wechselwirkungen mit anderen Zusatzstoffen oder natürlichen Nahrungsbestandteilen zu berücksichtigen. In der Realität sind wir einem komplexen Gemisch verschiedener Substanzen ausgesetzt, deren kombinierte Wirkung sich von der Summe der Einzelwirkungen unterscheiden kann. Dieser "Cocktail-Effekt" wird vom klassischen ADI-Konzept nicht erfasst [22].

Niedrigdosis-Effekte und nicht-monotone Dosis-Wirkungs-Beziehungen

Besondere Aufmerksamkeit hat in den letzten Jahren die Diskussion um sogenannte Niedrigdosis-Effekte erhalten. Traditionell geht die Toxikologie davon aus, dass die Wirkung mit steigender Dosis zunimmt - "die Dosis macht das Gift". Für einige Substanzen, insbesondere hormonaktive Stoffe, wurden jedoch nicht-monotone Dosis-Wirkungs-Beziehungen beobachtet. Das bedeutet, niedrige Dosen können andere oder sogar stärkere Effekte haben als mittlere Dosen [23].

Diese Erkenntnisse stellen das klassische ADI-Konzept vor Herausforderungen. Wenn die Annahme "keine Wirkung bei niedriger Dosis" nicht zutrifft, könnte der ADI möglicherweise keinen ausreichenden Schutz bieten. Die wissenschaftliche Gemeinschaft diskutiert intensiv, wie diese neuen Erkenntnisse in die Risikobewertung integriert werden können. Einige Experten fordern eine grundlegende Überarbeitung des ADI-Konzepts, während andere argumentieren, dass die hohen Sicherheitsfaktoren auch diese Unsicherheiten abdecken [24].

Vulnerable Populationen und kritische Entwicklungsfenster

Eine weitere Limitation des ADI-Konzepts ist die unzureichende Berücksichtigung kritischer Entwicklungsphasen. Föten, Säuglinge und Kleinkinder durchlaufen sensible Entwicklungsphasen, in denen sie besonders empfindlich auf Fremdstoffe reagieren können. Ein Stoff, der für Erwachsene unbedenklich ist, könnte während der Gehirnentwicklung oder der Ausbildung des Hormonsystems bleibende Schäden verursachen. Obwohl Entwicklungsstudien Teil der ADI-Bestimmung sind, erfassen sie möglicherweise nicht alle subtilen Langzeiteffekte [25].

Praktische Bedeutung für Verbraucher

Für Verbraucher stellt sich die Frage, welche praktische Relevanz ADI-Werte im Alltag haben. Die gute Nachricht ist: Bei normalen Ernährungsgewohnheiten werden ADI-Werte selten überschritten. Regelmäßige Monitoring-Programme in der EU zeigen, dass die durchschnittliche Aufnahme von Zusatzstoffen meist deutlich unter den jeweiligen ADI-Werten liegt - oft nur bei 10-30% des erlaubten Wertes [26].

Dennoch gibt es Situationen, in denen Verbraucher aufmerksam sein sollten. Menschen mit einseitigen Ernährungsgewohnheiten, die beispielsweise sehr viele Light-Produkte konsumieren, könnten bei einzelnen Süßstoffen in die Nähe des ADI kommen. Auch bei Kindern ist Vorsicht geboten, da sie im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht oft mehr von bestimmten Produkten verzehren.

Die nachfolgende Liste zeigt praktische Empfehlungen für einen bewussten Umgang mit Lebensmittelzusatzstoffen:

  • Abwechslungsreiche Ernährung reduziert die Exposition gegenüber einzelnen Zusatzstoffen. Wer verschiedene Produkte und Marken nutzt, verteilt die Aufnahme auf unterschiedliche Substanzen.
  • Bei Kindern sollte der Konsum stark verarbeiteter Lebensmittel begrenzt werden. Ein 20 kg schweres Kind erreicht seinen ADI für manche Stoffe schneller als Erwachsene.
  • Light-Produkte in Maßen genießen. Wer täglich große Mengen künstlich gesüßter Getränke konsumiert, sollte über eine Reduktion nachdenken.
  • Zutatenlisten lesen hilft, die Aufnahme von Zusatzstoffen einzuschätzen. E-Nummern am Anfang der Liste deuten auf höhere Konzentrationen hin.
  • Selbst kochen mit frischen Zutaten reduziert automatisch die Aufnahme von Zusatzstoffen.

Spezielle Ernährungsformen und ADI

Menschen mit speziellen Ernährungsformen sollten besonders auf ihre Zusatzstoffaufnahme achten. Vegetarier und Veganer, die vermehrt auf Fleischersatzprodukte zurückgreifen, nehmen möglicherweise mehr Zusatzstoffe auf als Mischköstler. Viele dieser Produkte enthalten Verdickungsmittel, Emulgatoren und Geschmacksverstärker, um Textur und Geschmack von Fleisch nachzuahmen. Während diese Zusatzstoffe alle zugelassen und sicher sind, kann die kumulative Aufnahme bei einseitiger Ernährung höher ausfallen [27].

Personen mit Diabetes, die regelmäßig zuckerfreie Produkte konsumieren, sollten ihre Süßstoffaufnahme im Blick behalten. Ein Typ-2-Diabetiker, der täglich mehrere Light-Getränke, zuckerfreie Desserts und Süßstofftabletten im Kaffee verwendet, könnte sich dem ADI für einzelne Süßstoffe nähern. Eine Rotation zwischen verschiedenen Süßstoffen (Aspartam, Sucralose, Stevia) kann helfen, die Einzelbelastung zu reduzieren [28].

Regulatorischer Rahmen und gesetzliche Grundlagen

Die Verwendung von ADI-Werten ist in ein komplexes regulatorisches System eingebettet. In der Europäischen Union bildet die Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 über Lebensmittelzusatzstoffe die rechtliche Grundlage. Diese Verordnung legt fest, welche Zusatzstoffe in welchen Lebensmitteln und in welchen Mengen verwendet werden dürfen. Die erlaubten Höchstmengen werden so festgelegt, dass selbst bei hohem Konsum der ADI nicht überschritten wird [29].

Die EFSA spielt eine zentrale Rolle im europäischen System. Sie bewertet neue Zusatzstoffe vor der Zulassung und überprüft regelmäßig bereits zugelassene Substanzen, wenn neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen. Diese Neubewertungen haben in der Vergangenheit zu Anpassungen von ADI-Werten geführt. So wurde der ADI für den roten Farbstoff Erythrosin (E127) von 2.5 auf 0.1 mg/kg gesenkt, nachdem neue Studien Schilddrüseneffekte zeigten [30].

International koordinieren verschiedene Organisationen die Bewertung von Zusatzstoffen. Der Codex Alimentarius, entwickelt von FAO und WHO, stellt internationale Standards auf, die den Welthandel erleichtern. Obwohl diese Standards nicht bindend sind, orientieren sich viele Länder daran. Die JECFA evaluiert Substanzen für den Codex und stellt ADI-Werte auf, die oft als internationale Referenz dienen [31].

Überwachung und Kontrolle

Die Einhaltung der zulässigen Höchstmengen wird durch regelmäßige Lebensmittelkontrollen überwacht. In Deutschland sind dafür die Lebensmittelüberwachungsbehörden der Länder zuständig. Sie entnehmen Proben aus Produktion, Handel und Gastronomie und analysieren sie auf Zusatzstoffe. Bei Überschreitungen der Höchstmengen können Produkte vom Markt genommen und Bußgelder verhängt werden [32].

Parallel dazu führen Behörden Total Diet Studies durch, um die tatsächliche Exposition der Bevölkerung zu ermitteln. Dabei werden verzehrsfertige Lebensmittel analysiert und mit Verzehrsdaten kombiniert. Diese Studien zeigen regelmäßig, dass die meisten Menschen weit unter den ADI-Werten bleiben. Ausnahmen können bei bestimmten Bevölkerungsgruppen auftreten - beispielsweise überschreiten manche Kleinkinder gelegentlich den ADI für Nitrit durch hohen Wurstkonsum [33].

Aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven

Die Wissenschaft der Risikobewertung entwickelt sich ständig weiter. Neue analytische Methoden ermöglichen es, Substanzen in immer geringeren Konzentrationen nachzuweisen und ihre Wirkungen genauer zu untersuchen. Gleichzeitig wächst das Verständnis für komplexe biologische Mechanismen, die bei der Toxizität eine Rolle spielen.

Ein wichtiger Trend ist die Entwicklung von Alternativmethoden zu Tierversuchen. In-vitro-Methoden mit Zellkulturen, Computermodelle (in-silico) und Organchip-Technologien versprechen, die Vorhersage toxischer Wirkungen zu verbessern und gleichzeitig Tierversuche zu reduzieren. Diese "New Approach Methodologies" (NAMs) könnten in Zukunft die Bestimmung von ADI-Werten präziser und ethischer machen [34].

Die Systembiologie eröffnet neue Möglichkeiten, die Wirkung von Substanzen ganzheitlich zu verstehen. Statt einzelne Endpunkte zu betrachten, analysieren moderne Studien das gesamte Spektrum molekularer Veränderungen - von Genexpression über Proteinmuster bis zu Stoffwechselprodukten. Diese "Omics"-Technologien könnten subtile Effekte aufdecken, die klassische Methoden übersehen, und so zu verfeinerten ADI-Bewertungen führen [35].

Personalisierte Risikobewertung

Ein zukunftsweisender Ansatz ist die personalisierte Risikobewertung. Mit wachsendem Verständnis der Humangenetik wird deutlich, dass Menschen sehr unterschiedlich auf Fremdstoffe reagieren können. Genetische Polymorphismen in Entgiftungsenzymen wie Cytochrom P450 beeinflussen, wie schnell jemand einen Stoff abbaut. In Zukunft könnten ADI-Werte möglicherweise an individuelle genetische Profile angepasst werden, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten [36].

Bereits heute gibt es Beispiele für substanzspezifische Empfehlungen basierend auf Genetik. Menschen mit Phenylketonurie, einer seltenen Stoffwechselkrankheit, müssen Aspartam meiden, da sie die enthaltene Aminosäure Phenylalanin nicht abbauen können. Solche spezifischen Warnungen könnten in Zukunft häufiger werden, wenn genetische Tests verbreiteter und günstiger werden [37].

Vergleich mit anderen Sicherheitskonzepten

Der ADI-Wert ist nicht das einzige Konzept zur Bewertung der Sicherheit von Substanzen in Lebensmitteln. Je nach Art der Substanz und Expositionsweg kommen verschiedene andere Grenzwerte zur Anwendung. Das Verständnis dieser verschiedenen Konzepte hilft, die Rolle des ADI im Gesamtsystem der Lebensmittelsicherheit einzuordnen.

Für Kontaminanten, die unerwünscht aber unvermeidbar in Lebensmitteln vorkommen, verwendet man das TDI-Konzept (Tolerable Daily Intake). Der Unterschied zum ADI liegt hauptsächlich in der Philosophie: Während der ADI für bewusst zugesetzte Stoffe gilt, beschreibt der TDI eine Menge, die man toleriert, weil eine vollständige Vermeidung nicht möglich ist. Beispiele sind Schwermetalle wie Cadmium oder Mykotoxine wie Aflatoxin [38].

Die nachfolgende Tabelle zeigt verschiedene Sicherheitskonzepte im Vergleich:

KonzeptAnwendungsbereichTypischer SicherheitsfaktorBeispielsubstanzen
ADILebensmittelzusatzstoffe100Süßstoffe, Farbstoffe
TDIKontaminanten100-1000Dioxine, Schwermetalle
ARfDAkute Exposition100Pestizide
ULNährstoffe1-10Vitamine, Mineralstoffe
MRLPestizid-RückständeBasiert auf ADIGlyphosat, Chlorpyrifos

Akute Referenzdosis (ARfD)

Während der ADI die lebenslange tägliche Aufnahme betrachtet, bewertet die Akute Referenzdosis (ARfD) die Sicherheit einer einmaligen oder kurzzeitigen hohen Exposition. Die ARfD ist relevant für Substanzen, die akute Effekte auslösen können, wie bestimmte Pestizide. Sie wird ähnlich wie der ADI abgeleitet, basiert aber auf Studien zu akuten Effekten. Ein Überschreiten der ARfD bedeutet nicht automatisch eine Gesundheitsgefahr, signalisiert aber die Notwendigkeit einer genaueren Prüfung [39].

Der Upper Level (UL) für Nährstoffe folgt einem anderen Ansatz. Da Vitamine und Mineralstoffe essentiell sind, gibt es sowohl Mindest- als auch Höchstmengen. Der UL markiert die höchste Daueraufnahme, die kein Gesundheitsrisiko darstellt. Im Gegensatz zum ADI verwendet man hier geringere Sicherheitsfaktoren, da oft umfangreiche Humandaten vorliegen. Für Vitamin D liegt der UL beispielsweise bei 100 Mikrogramm täglich, was dem 20-fachen der empfohlenen Tagesdosis entspricht [40].

Fallstudien: ADI-Werte in der Praxis

Um die praktische Anwendung und Bedeutung von ADI-Werten besser zu verstehen, betrachten wir einige konkrete Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit. Diese Fallstudien zeigen, wie wissenschaftliche Erkenntnisse zu Anpassungen führen und wie Behörden mit Unsicherheiten umgehen.

Titandioxid (E171): Vom Zusatzstoff zum Verbot

Titandioxid wurde jahrzehntelang als weißer Farbstoff in Lebensmitteln verwendet - von Kaugummi über Süßwaren bis zu Backwaren. Lange galt es als unbedenklich, da es kaum vom Darm aufgenommen wird. Neue Studien mit Nanopartikeln zeigten jedoch, dass kleine Partikel doch in den Körper gelangen und sich anreichern können. 2021 kam die EFSA zu dem Schluss, dass Genotoxizität nicht ausgeschlossen werden kann. Da für genotoxische Substanzen kein sicherer Schwellenwert existiert, konnte kein ADI festgelegt werden. Die EU verbot daraufhin E171 in Lebensmitteln ab 2022 [41].

Dieser Fall zeigt mehrere wichtige Prinzipien: Erstens werden Bewertungen angepasst, wenn neue wissenschaftliche Methoden verfügbar werden. Die Nanotechnologie ermöglichte es, Effekte zu untersuchen, die früher nicht messbar waren. Zweitens gilt das Vorsorgeprinzip - bei Unsicherheit über Genotoxizität wird die Substanz nicht zugelassen, selbst wenn das Risiko gering erscheint.

Steviosid: Vom Verbot zur Zulassung

Die Geschichte der Stevia-Süßstoffe verlief umgekehrt. Lange waren sie in der EU nicht zugelassen, da Tierstudien auf mögliche Fruchtbarkeitsprobleme hindeuteten. Weitere Forschung zeigte jedoch, dass diese Effekte nur bei extrem hohen Dosen auftraten, die weit über realistischen Aufnahmemengen lagen. 2011 etablierte die EFSA einen ADI von 4 mg/kg für Steviolglykoside. Die Zulassung erfolgte mit strengen Reinheitskriterien - mindestens 95% Steviolglykoside müssen enthalten sein [42].

Interessant ist hier die unterschiedliche Bewertung in verschiedenen Regionen. Japan nutzt Stevia seit den 1970er Jahren, während die USA und EU erst Jahrzehnte später folgten. Dies illustriert, wie kulturelle und regulatorische Unterschiede die Anwendung des ADI-Konzepts beeinflussen können.

Die Rolle der Öffentlichkeit und Risikokommunikation

Die Kommunikation über ADI-Werte und Lebensmittelsicherheit stellt eine besondere Herausforderung dar. Wissenschaftliche Konzepte wie Dosis-Wirkungs-Beziehungen und Sicherheitsfaktoren sind komplex und für Laien oft schwer nachvollziehbar. Gleichzeitig besteht ein berechtigtes öffentliches Interesse an der Sicherheit der Nahrung.

Medienberichte über Zusatzstoffe fokussieren oft auf Gefahren und vernachlässigen die Dosis-Perspektive. Schlagzeilen wie "Krebserregender Stoff in Lebensmitteln gefunden" erzeugen Angst, auch wenn die gefundenen Mengen weit unter bedenklichen Konzentrationen liegen. Die Herausforderung für Behörden und Wissenschaftler besteht darin, Risiken sachlich einzuordnen, ohne berechtigte Bedenken zu bagatellisieren [43].

Transparenz ist ein Schlüssel für Vertrauen. Die EFSA veröffentlicht alle wissenschaftlichen Bewertungen und die zugrundeliegenden Daten. Bürger können Stellungnahmen zu geplanten Bewertungen abgeben. Diese Offenheit hilft, Verschwörungstheorien entgegenzuwirken und zeigt, dass Entscheidungen auf wissenschaftlichen Fakten basieren [44].

Verbraucherwahrnehmung versus wissenschaftliche Bewertung

Studien zur Risikowahrnehmung zeigen interessante Diskrepanzen zwischen öffentlicher Meinung und wissenschaftlicher Bewertung. Verbraucher überschätzen oft Risiken von Zusatzstoffen und unterschätzen natürliche Risiken. Viele Menschen meiden E-Nummern, konsumieren aber bedenkenlos Kräutertees mit natürlichen Toxinen oder gegrilltes Fleisch mit krebserregenden Verbrennungsprodukten [45].

Die Präferenz für "natürliche" Produkte führt manchmal zu paradoxen Situationen. Citronensäure aus Schimmelpilzen (E330) wird gemieden, während die chemisch identische Säure aus Zitronen als gesund gilt. Diese "Chemophobie" erschwert eine rationale Diskussion über Lebensmittelsicherheit. Aufklärung sollte vermitteln, dass nicht die Herkunft, sondern die chemische Struktur und Dosis die Wirkung bestimmen [46].

Praktische Empfehlungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen

Basierend auf dem aktuellen Wissensstand über ADI-Werte lassen sich spezifische Empfehlungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen ableiten. Diese Ratschläge berücksichtigen besondere Ernährungsbedürfnisse und Expositionsmuster.

Schwangere und Stillende

Während Schwangerschaft und Stillzeit ist besondere Aufmerksamkeit geboten, da Substanzen die Plazentaschranke passieren oder in die Muttermilch übergehen können. Obwohl ADI-Werte diese sensiblen Phasen theoretisch berücksichtigen, empfehlen Experten zusätzliche Vorsicht. Koffein beispielsweise hat keinen formalen ADI, aber Schwangeren wird geraten, nicht mehr als 200 mg täglich aufzunehmen - etwa zwei Tassen Kaffee. Bei künstlichen Süßstoffen gilt: Moderate Mengen sind unbedenklich, aber eine abwechslungsreiche Süßung oder der Verzicht auf stark gesüßte Produkte ist ratsam [47].

Säuglinge und Kleinkinder

Für Säuglinge gelten besonders strenge Regeln. In Säuglingsnahrung sind viele Zusatzstoffe verboten, die in anderen Lebensmitteln erlaubt sind. Der sich entwickelnde Organismus reagiert empfindlicher, und die Entgiftungssysteme sind noch nicht voll ausgereift. Eltern sollten bei der Beikosteinführung auf möglichst unverarbeitete Lebensmittel setzen. Fertige Kinderprodukte unterliegen zwar strengen Kontrollen, enthalten aber oft unnötige Zusatzstoffe. Ein selbstgekochter Brei ist nicht nur günstiger, sondern auch frei von Zusätzen [48].

Senioren

Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel. Die Nierenfunktion lässt nach, was die Ausscheidung von Fremdstoffen verlangsamen kann. Gleichzeitig nehmen viele Senioren Medikamente ein, die mit Lebensmittelzusatzstoffen interagieren könnten. Besondere Vorsicht gilt bei Glutamat, das bei empfindlichen Personen Kopfschmerzen auslösen kann, und bei Phosphatzusätzen, die die Kalziumaufnahme beeinträchtigen können. Eine ausgewogene Ernährung mit frischen Lebensmitteln ist gerade im Alter wichtig [49].

Zusammenfassung und Ausblick

Der ADI-Wert bleibt trotz berechtigter Kritikpunkte ein zentrales Instrument der Lebensmittelsicherheit. Er bietet einen wissenschaftlich fundierten Rahmen, um die Sicherheit von Zusatzstoffen zu bewerten und zu kommunizieren. Die eingebauten Sicherheitsfaktoren gewährleisten in den meisten Fällen einen ausreichenden Schutz der Bevölkerung, einschließlich vulnerabler Gruppen.

Die Weiterentwicklung des ADI-Konzepts ist ein kontinuierlicher Prozess. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, verbesserte Analysemethoden und ein tieferes Verständnis biologischer Mechanismen führen zu präziseren Bewertungen. Die Integration von Alternativmethoden zu Tierversuchen, die Berücksichtigung von Mischungseffekten und die mögliche Personalisierung von Sicherheitsbewertungen sind vielversprechende Entwicklungen.

Für Verbraucher bleibt die wichtigste Botschaft: Bei normalen Ernährungsgewohnheiten und einer abwechslungsreichen Kost besteht kein Grund zur Sorge. Die strengen Zulassungsverfahren und kontinuierlichen Überwachungsprogramme gewährleisten ein hohes Sicherheitsniveau. Gleichzeitig ist es sinnvoll, den eigenen Konsum stark verarbeiteter Lebensmittel im Blick zu behalten und wenn möglich auf frische, wenig verarbeitete Alternativen zurückzugreifen.

Die Transparenz der Bewertungsverfahren und die öffentliche Verfügbarkeit wissenschaftlicher Daten ermöglichen es interessierten Bürgern, sich selbst ein Bild zu machen. Das Verständnis des ADI-Konzepts hilft, Medienberichte kritisch einzuordnen und informierte Entscheidungen über die eigene Ernährung zu treffen. Letztendlich ist der ADI ein Werkzeug, das uns hilft, die Vorteile moderner Lebensmitteltechnologie zu nutzen und gleichzeitig Gesundheitsrisiken zu minimieren.

📚 Quellenverzeichnis (49 Quellen)

Quellenverzeichnis

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