Antioxidantien

Lesezeit 16 Minuten
Antioxidantien
Antioxidantien Bild: Lizenzfreie Stockfoto-Nummer: 791810890

Eine gesunde und bewusste Ernährung spielt für immer mehr Menschen im Lebensalltag eine wichtige Rolle. Zwar liegt die Versuchung nahe, im hektischen Alltag zu schnellem Essen zu greifen. Doch auf lange Sicht ist für die Gesundheit eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse unbestritten die bessere Alternative. In diesem Kontext haben Antioxidantien in den letzten Jahren in der Ernährungsberatung eine immer wichtigere Rolle eingenommen. Doch was verbirgt sich hinter antioxidativen Substanzen? Wie wirken sie im Körper? Und ist die Einnahme von Antioxidantien durch Nahrungsergänzungsmittel empfehlenswert? Dieser Ratgeber beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Antioxidantien.

Ausgangssituation: Das Wichtigste in aller Kürze

Körperzellen sind ständig Angriffen von so genannten freien Radikalen ausgesetzt. Die in diesem Beitrag vorgestellten Antioxidantien leisten einen effektiven Beitrag, um freie Radikale unschädlich zu machen. Denn zu viele freie Radikale wirken sich negativ auf die Gesundheit aus. Insofern ist eine gesunde Ernährungsweise der Garant dafür, den Körper mit wertvollen antioxidativen Substanzen versorgen zu können.

Was sind Antioxidantien? Ein Blick auf die Grundlagen

Antioxidantien sind chemische Substanzen, die nicht erwünschte Oxidation im Körper vermindern. Sie können oxidativen Stress reduzieren, indem sie so genannte freie Radikale bekämpfen. Hierbei handelt es sich um instabile Moleküle, die sich durch ein fehlendes Elektron auszeichnen. Ganz grundlegend bieten Antioxidantien einen wichtigen und sehr effektiven Schutz für die Zellen im menschlichen Körper. Insofern wird deutlich, warum Antioxidantien in einer ausgewogenen Ernährung eine Schlüsselrolle spielen.

In sehr geringen Mengen kann der Körper solche Substanzen selbst herstellen. Um den vollständigen Bedarf zu decken, müssen antioxidative Bestandteile auch über die Nahrung aufgenommen werden. Daher ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Ist das aus welchen Gründen auch immer nicht möglich, so kommen Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel in Betracht. Obst und Gemüse sind Quelle für natürliche Antioxidantien, während in Präparaten zur Nahrungsergänzung auch synthetische Formen zum Einsatz kommen können.

Was es mit dem Begriff Antioxidans auf sich hat

Wichtig zu wissen ist, dass es sich bei Antioxidantien nicht um einen konkreten Wirkstoff, sondern um einen Überbegriff handelt. Verschiedenste Vitalstoffe wie Mineralien, Enzyme, Vitamine und Spurenelemente sowie sekundäre Pflanzenstoffe können eine antioxidative Wirkung im Organismus entfalten. Grundsätzlich sind wasser- und fettlösliche Antioxidantien zu unterscheiden. In der Lebensmittelindustrie kommen antioxidative Substanzen zum Einsatz, um für eine längere Haltbarkeit zu sorgen. Werfen Sie einen Blick auf die Inhaltsstoffe: Oft werden Sie Ascorbinsäure als Antioxidans finden.

Wie wirken antioxidative Substanzen im Detail?

Prinzipiell schützen Antioxidantien Körperzellen vor freien Radikalen. Daher ist in diesem Kontext oft auch von Radikalfängern die Rede. Freie Radikale können bei diversen Stoffwechselprozessen im Körper entstehen. Sie können das Gewebe oder sogar Erbgut angreifen. Von außen haben sie vor allem in Form von UV-Strahlen eine schädliche Wirkung auf den Körper. Falls zu viele freie Radikale auf den Körper einwirken, ist von Stress die Rede. Auf Dauer kann oxidativer Stress das Risiko für bekannte und weit verbreitere Krankheitsbilder erhöhen. Zu nennen sind etwa Arterienverkalkung, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer ausreichend Antioxidantien zu sich nimmt, kann einen wirksamen Zellschutz nutzen. Freie Radikale können so umgewandelt werden, dass letztlich von ihnen keine nennenswerte gesundheitsschädigende Wirkung mehr ausgeht. Mit Blick auf die Sonneneistrahlung können freie Radikale die Hautalterung beschleunigen.

Wichtige Funktionen von Antioxidantien in der Zusammenfassung

Die grundlegende Funktion als Radikalfänger im Körper ist bereits beschrieben worden. In ihrer Funktion als Reduktionsmittel haben sie keinen unmittelbaren Einfluss auf die bereits angesprochenen freien Radikale. Ihre Aufgabe ist es, die nicht gewollte Oxidation an einer bestimmten Stelle im Körper zu verhindern. Solche wasserlöslichen Antioxidantien opfern sich gewissermaßen zu Schutzzwecken. Sie kennen hierfür aus dem Lebensalltag ein sehr passendes Beispiel: Wenn Sie frisches Obst für einen Salat schneiden, wird es schnell braun – es oxidiert. Das sieht nicht nur unschön aus, wertvolle Inhaltsstoffe können verloren gehen. Also geben Sie etwas Vitamin C als Antioxidationsmittel in Form von Zitronensaft hinzu. Das hat zur Folge, dass das Obst frisch bleibt und seine Farbe behält. Sie erkennen hieran ganz klar die antioxidative Wirkweise von Vitamin C als natürlichem Präparat.

Abgesehen davon unterscheiden Experten noch Synergisten. Auch diese wirken nicht unmittelbar gegen schädliche freie Radikale. Ihre Aufgabe ist es, andere Antioxidantien zu unterstützen und so die Wirkung insgesamt zu verstärken. Das Minimieren von schädlichem oxidativem Stress kann als Hauptaufgabe bzw. wertvoller positiver Aspekt dieser Substanzen im menschlichen Körper gesehen werden.

Wie wirken Antioxidantien genau?

Wie bereits angedeutet, fehlt freien Radikalen ein Elektron. Dadurch entstehen im Körper schädliche Kettenreaktionen, wobei Körperzellen Angriffen ausgesetzt sind. Antioxidantien besitzen die Fähigkeit, eine solche Kettenreaktion zu unterbinden, indem sie ein Elektro abgeben. Dies tun sie, ohne selbst zu einem freien Radikal zu werden. Auf molekularer Ebene erklärt sich so der sehr effektive Beitrag zum Zellschutz im Körper.

Wie kann sich oxidativer Stress auswirken?

Grundsätzlich ist Oxidation ein normaler Prozess, der im menschlichen Körper ständig anzutreffen ist. Atmen wir ein, muss der Körper den Sauerstoff verwerten bzw. alle Zellen damit versorgen. Bei diesem Prozess entstehen freie Radikale, die die Zellen angreifen und sogar massiv schädigen können. Bei emotionalem Stress, beim Abbau von Giftstoffen (Alkohol oder Pestizide als Beispiel), im Falle von UV-Bestrahlung und bei der Verstoffwechselung von Glukose kommt es vermehrt zu diesem Phänomen.

Auf ein wohl dosiertes Gleichgewicht kommt es an

Problematisch wird es auf Dauer dann, wenn es nicht genügend antioxidative Substanzen als ausgleichende Gegenspieler gibt. Wichtig zu wissen ist aber, dass freie Radikale durchaus eine Funktion im menschlichen Organismus haben und daher nicht verteufelt werden dürfen. Sie erfüllen etwa ein wichtige Funktion, wenn es um die Bekämpfung von Tumorzellen geht. Nach dem Sport sind freie Radikale dabei behilflich, im Zuge der Regeneration Zellmüll abzutransportieren. Daher ist es notwendig, antioxidative Substanzen in wohl dosierter Form zu sich zu nehmen. Das gilt vor allem dann, wenn Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Viel hilft nicht mehr – so muss in diesem Sinne das gesundheitsbewusste Motto lauten!

Natürliche Antioxidantien in der Nahrung

In welchen Lebensmitteln stecken Antioxidantien? Diese Frage sollte auf Ihrem persönlichen Ernährungsplan stehen, da der Körper diese wichtigen Substanzen nur in begrenztem Maße selber bilden kann. Reich an Antioxidantien sind vor allem diese Nahrungsmittel, die häufiger auf dem Speisplan bei einer gesundheitsbewussten Ernährungsweise stehen sollten:

  • Beerenobst (z.B. Heidelbeeren)
  • Bitterschokolade
  • Kaffee
  • Äpfel
  • Zitrusfrüchte
  • Brokkoli
  • Tomaten
  • Grünkohl
  • Nüsse
  • diversen Bohnensorten

Da es sich, wie angedeutet, nur um einen Überbegriff handelt, sollten Sie mit Blick auf die Einnahme von Antioxidantien auf diese Vitamine und Spurenelemente achten:

  • Vitamin A
  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • Cartonoide und Flavonoide
  • Selen
  • Sulfide
  • Zink

Gu zu wissen: ORAC-Wert als Anhaltspunkt

Der ORAC-Wert (= Oxygen Radical Absorbance Capacity) zeigt die antioxidative Kraft etwa von Obst und Gemüse an. Genau genommen verdeutlicht dieser Wert, wie viel Ausdauer ein in Obst oder Gemüse enthaltener Radikalfänger mitbringt. Als Orientierung für diesen Wert sei darauf hingewiesen, dass die amerikanische Gesundheitsbehörde empfiehlt, jeden Tag über die Nahrung 7.000 Einheiten an ORAC mit der Nahrung zu sich zu nehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt das Ziel heraus, jeden Tag 5 Portionen Gemüse und Obst zu sich zu nehmen, was ungefähr demselben ORAC-Wert entspricht. In Zahlen ausgedrückt handelt es sich bei dieser Empfehlung um 250 Gramm frisches Obst und 400 Gramm Gemüse. Wenn Sie das antioxidative Potenzial von bestimmten Obst- oder Gemüsesorten vergleichen wollen, müssen Sie die ORAC-Werte einfach nur recherchieren.

Tipps von Experten: So ernähren Sie sich im Alltag gesundheitsbewusst

Aus Kindheitstagen wissen die meisten Erwachsenen noch, dass unter der Schale von Obst und Gemüse meistens sehr wertvolle Inhaltsstoffe stecken. Das ist auch mit Blick auf Antioxidantien so. Sie sollten daher, wenn möglich, die Schale gründlich waschen und immer mit verzehren. Bei Äpfeln ergibt sich in dieser Hinsicht kein Problem. Wenn Sie eine gesunde Ernährung mit einem hohen Maß an Umweltbewusstsein kombinieren möchten, können Sie gezielt auf regionale oder auch Bio-Produkte setzen. Bei Letzteren dürfte es zudem deutlich unbedenklicher sein, die Schale mit zu verzehren.

Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel: Welche Empfehlungen gibt es?

Generell ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung die beste Möglichkeit, um oxidativen Stress gar nicht erst zu einem gesundheitlichen Problem werden zu lassen. Wer im hektischen Lebensalltag nicht immer eine gesunde Ernährung sicherstellen kann, denkt eventuell über Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel nach. Als Ergänzung kann das im Einzelfall sehr sinnvoll sein. Jedoch sollten Sie sich nicht nur auf Nahrungsergänzungsmittel verlassen und es vor allem mit der Dosierung nicht übertreiben. Eine zu hohe Konzentration an Antioxidantien kann dem Körper eher schaden, als ihm etwas Gutes tun.

Der Bundesverband der Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass der Beitrag von Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel zur Vorbeugung von oben bereits angesprochenen Krankheitsbildern nicht eindeutig erwiesen ist. Generell empfehlen Nahrungsexperten, die Dosierungsempfehlungen zu beachten und eine Ernährung mit natürlichen Antioxidantien zu bevorzugen. Einige Studien weisen darauf hin, dass zu hoch dosierte Antioxidantien im schlimmsten Fall sogar einen negativen Effekt auf die Gesundheit haben bzw. oxidativen Stress fördern können. Während bei Nahrungsergänzungsmitteln die Gefahr der Überdosierung bestehen kann, so ist dies bei Nahrungsmitteln eher unwahrscheinlich. Sie müssten z.B. eine sehr große Menge an Blaubeeren essen, um in die Nähe des empfohlenen Tageswertes zu kommen. Und hinzu kommt, dass Antioxidantien natürlichen Ursprungs zu bevorzugen sind. Einige Nahrungsergänzungsmittel enthalten aber auch natürliche Substanzen.

Hinweise zur richtigen Dosierung antioxidativer Substanzen

Antioxidantien leisten wertvolle Arbeit im Organismus. Dennoch sollten Sie es nicht übertreiben, da freie Radikale durchaus auch eine nützliche Funktion im Körper haben können. Die Forschung ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sie Viren und auch Krebszellen angreifen können. Wenn Sie die bereits angesprochenen Vitamine und Spurenelemente mit hoher antioxidativer Kraft zu sich nehmen wollen, sollten Sie auf die Höchstmengen achten (Quelle: Bundesamt für Risikobewertung):

  • Vitamin C max. 250 mg
  • Vitamin A 0,2 mg (für Schwangere nicht gültig)
  • Vitamin E 30 mg
  • Zink 6,5 mg
  • Selen 45 µg

Im Internet finden Sie nach kurzer Recherche sehr schnell Angaben zu der Frage, wie viele Vitamine 100 Gramm einer bestimmten Obst- und Gemüsesorte enthalten. Bei Ihren Recherchen können Sie gleich auch ORAC-Werte im Vergleich prüfen.

Gibt es wissenschaftliche Empfehlungen zu Antioxidantien?

Sie können am wenigsten falsch machen, wenn Sie sich ausgewogen ernähren, ausreichend Sport treiben und Risikofaktoren wie Rauchen oder Alkohol konsequent meiden. Nehmen Sie ausreichend natürliche Antioxidantien über die Nahrung zu sich, befindet sich alles in der Regel in einem gesundheitsförderlichen Gleichgewicht.

Es gibt einige wissenschaftliche Studien, die den Nutzen von Antioxidantien unter gewissen Umständen in Frage stellen. Vom Prinzip her antioxidatives Vitamin C oder Beta Carotin kann auch eine prooxidative Wirkung haben. Das hätte eine Erhöhung von unerwünschtem antioxidativem Stress zur Folge. Daher ist es empfehlenswert, die empfohlenen Höchstmengen zu beachten und Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel wohl dosiert einzunehmen. Daher gilt, dass die empfohlene Tagesmenge nicht zu überschreiten ist. Letztlich sind zu pauschale Aussagen nicht zulässig, da die persönliche Lebenssituation und die Gesundheit auch wichtige Rollen spielen.

Die bekanntesten Antioxidantien im Kurzporträt

Zu den bekanntesten Antioxidantien zählen zweifelsohne die Vitamine C und E. Vitamin C findet sich vor allem in Paprika und Zitrusfrüchten in hohen Mengen, um den täglichen Bedarf über die Nahrung decken zu können. Als besonders reich an Vitamin C gelten zudem Sanddorn, Acerolakirsche und Hagebutten. Vitamin E, oft auch als alpha-Tocopherol bezeichnet, kommt vor allem in Pflanzenölen vor. Tocotrienole aus derselben Vitamin E-Familie weisen nochmals eine deutlich höhere antioxidative Wirkung auf. Palm- und Kokosöl sind bekannte Quelle für diese starken Antioxidantien.

Mit Blick auf bekannte Spurenelemente gelten vor allem Zink, Eisen und Selen als antioxidativ, wenn sie zusammen mit Enzymen wirken können. Diese Spurenelemente sollten in ausreichender Form eingenommen werden, um das Immunsystem zu stärken und einen wirksamen Schutz für Zellwände sicherzustellen.

Trauben liefern ebenfalls reichlich Vitamin C, aber die wahre antioxidative Kraft steckt mit OPC im Kern. OPC steht für oligomere Proanthocyanidine und besteht aus sehr wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Falls Sie Trauben mit Kernen bislang gemieden haben, sollten Sie dies in Zukunft überdenken. Studien gehen davon aus, dass OPC ein etwa 20 mal größeres antioxidatives Potenzial hat als Vitamin C. Das antioxidative Potenzial von Vitamin C jedoch ist um ca. 50 mal höher als jenes von Vitamin E. Auch CBD ÖL enthält sehr viele Antioxidantien.

Glutathion: eine Sonderrolle innerhalb der Antioxidantien

In den letzten Jahren ist mit Blick auf die gesundheitsaktive Kraft von Antioxidantien Glutathion immer stärker in den Fokus gerückt. Kein Wunder, denn dieser Substanz weisen Wissenschaftler eine sehr große antioxidative Kraft nach. Da der Körper Glutathion herstellen kann, empfehlen sich Nahrungsmittel mit einem hohen Schwefelanteil. Dabei handelt es sich neben Cystein, Glycin und Glutamat um einen wichtigen Bestandteil.

Folgende, schwefelhaltigen Lebensmittel empfehlen sich, damit der Körper selbst antioxidative Kraft in Form von Glutathion bilden kann:

  • Grünkohl
  • Brokkoli
  • Zwiebeln
  • Avocados
  • Weißkohl

Die Sonderstellung von Glutathion zeigt sich auch in folgendem, sehr interessanten Detail: Diese Substanz kann Vitamin C wieder aktivieren, nachdem es ein freies Radikal unschädlich gemacht hat. Trotzdem ist es selbst weiterhin als Antioxidans verfügbar. Hier zeigt sich deutlich, dass Sie die Wirkung von Antioxidantien, Vitaminen und Spurenelemente im Körper niemals getrennt sehen sollten. Letztlich besteht die Chance, durch gezielte Kombination ein Maximum an Wirkung zu erzielen. Bestimmte Nahrungsergänzungspräparate bieten in dieser Hinsicht vielversprechende Kombinationen.

Helfen Antioxidantien gegen Krebs?

Diese Frage beschäftigt viele Menschen, die sich mit dem Thema Antioxidantien sehr ernsthaft auseinandersetzen wollen. Daher erscheint es geboten, kurz auf diesen Aspekt bzw. aktuelle Erkenntnisse einzugehen.

Eindeutige wissenschaftliche Belege gibt es noch nicht, wenngleich Versuche im Reagenzglas Anlass zur Hoffnung geben, dass Antioxidantien im Kampf gegen Krebs ein Mittel sein könnten. Im Rahmen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung spielen Antioxidantien zweifelsohne eine wichtige Rolle, um sich fit zu halten und den Körper bestmöglich vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Die Zukunft bzw. weitere klinische Studien werden zeigen müssen, inwiefern und unter welchen konkreten Bedingungen Antioxidantien einen wirksamen Beitrag zur Bekämpfung von Krebs leisten können. Generell ist in diesem Kontext zu bedenken, dass es nicht nur auf die äußere Zufuhr von Antioxidantien ankommt: Der Körper ist selbst in der Lage, beim Stoffwechsel sehr spezifische antioxidative Substanzen zu bilden. Auch hierfür spielt ein gesundheitsbewusster Lebensstil mit Sicherheit eine große Rolle. Durch die ausreichende Zunahme von essentiellen Vitaminen und Spurenelementen leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Stärkung des Immunsystems. Auch das ist als sinnvolle Krankheitsprävention zu sehen.

Lohnt der Griff zu Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel?

Zum Abschluss soll explizit auf die Frage eingegangen werden, ob Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Alternative sein können. Vielleicht denkt sich der eine oder andere an dieser Stelle auch, dass er die empfohlene Tagesmenge an frischem Obst und Gemüse nicht erreichen kann. Soll trotzdem die Versorgung mit wichtigen Antioxidantien sichergestellt werden, liegt der Griff zu Nahrungsergänzungsmitteln nahe.

In Super- und insbesondere Drogeriemärkten ist die Auswahl mittlerweile groß, was vor allem die Zusammensetzung und Herkunft der antioxidativen Substanzen angeht. Es lohnt sich in jedem Fall, einen genauen Blick auf die Angaben auf der Verpackung zu werfen. So können Sie direkt nachvollziehen, welche Empfehlung für die Tagesdosis zu beachten ist. In den letzten Jahren greifen immer mehr Menschen zu Nahrungsergänzungsmitteln, was sich am wachsenden Angebot ganz deutlich ablesen lässt. Die Statistik sagt, dass alleine 2018 mehr als 220 Millionen Packungen Nahrungsergänzungsmittel verkauft wurden. Das entspricht fast 3 Packungen pro Kopf in Bezug auf die gesamte Bevölkerung. Antioxidantien spielen bei Nahrungsergänzungsmitteln aber eher eine indirekte Rolle. Nur wenige Produkte werben direkt mit dieser Eigenschaft. Vielmehr handelt es sich um Präparate mit Vitaminen und Spurenelementen, die ebenfalls eine antioxidative Wirkung aufweisen.

Ein Blick auf die wissenschaftliche Befundlage

Studien weisen aber darauf hin, dass die Einnahme von Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel eher keinen gesundheitsfördernden Effekt hat, wenn überhaupt. Auswertungen von Langzeitstudien kommen zu dem Schluss, dass sich die Einnahme von Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel nicht verlängernd auf das Leben auswirkt. Große Datenmengen aus Langzeitstudien mit vielen Probanden zeigen keinen unmittelbaren Hinzugewinn für die Gesundheit. Im Einzelfall ist sogar nicht auszuschließen, dass zu hohe Mengen an Antioxidantien aus Nahrungsergänzungsmitteln einen schädlichen Einfluss auf den Organismus haben. Denn letztlich kann so das notwendige Gleichgewicht verloren gehen: Ganz ohne freie Radikale kommt der menschliche Stoffwechsel nicht aus.

Fazit zur Sinnhaftigkeit von Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel

Die Forschungslage legt nahe, Nahrungsergänzungsmittel in Bezug auf Antioxidantien wirklich wörtlich zu nehmen. Sie können hier und da als Ersatz eingenommen werden, wenn eine ausreichende Ernährung (aus welchen Gründen auch immer) nicht möglich ist. Im hektischen Berufsalltag fehlt manchmal schlichtweg die Zeit, um sich ausgewogen zu ernähren. In keinem Fall aber sollten Nahrungsergänzungsmittel frisches Obst und Gemüse auf dem Speiseplan ersetzen.

Es sollte Klarheit darüber herrschen, dass natürliche Antioxidantien aus den oben genannten Obst- und Gemüsesorten in ernährungsphysiologischer Hinsicht die überlegene Variante sind. Es handelt sich bei Präparaten mit Antioxidantien um eine ERGÄNZUNG, die für bestimmte Menschen bei richtigem Gebrauch durchaus sinnvoll sein kann. Nicht sinnvoll und schon gar nicht empfehlenswert ist es, nach der Devise ‘viel hilft viel' vorzugehen. Denn in dieser Frage besteht in der Forschung Einigkeit: Eine Überdosierung mit Nahrungsergänzungsmitteln ist eher schädlich, als irgendeinen gesundheitlichen Mehrwert stiften zu können.

Sie haben hier wichtige Funktionen, Werte und Zusammenhänge in kompakter Form nachlesen können. Das wird Ihnen mit Sicherheit dabei helfen, sich im Alltag in Zukunft bewusster zu ernähren und die Aussagen auf Verpackungen kritisch und selbstbewusst einordnen zu können.

Zusammenfassung auf einen Blick: Alles wichtige über Ernährung und Antioxidantien

  • Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse entfalten Antioxidantien eine schützende Wirkung für die Zellen. Sie werden daher oft als Radikalfänger bezeichnet.
  • Antioxidative Substanzen können freie Radikale mit schädlicher Wirkung auf den Organismus neutralisieren.
  • Zu den bekanntesten Substanzen mit antioxidativer Wirkung zählen Vitamin C und E, Zink, Selen und Glutathion. Gerade letztgenanntes zeichnet sich durch umfassende Wirkmechanismen aus.
  • Der ORAC-Wert ist ein aussagekräftiger Anhaltspunkt, um die antioxidative Kraft von Substanzen (Vitaminen, Mineralien, sekundären Pflanzenstoffen und Spurenelementen) bemessen und vergleichen zu können.
  • Ob Antioxidantien wirksam im Kampf gegen Krebs sein können, hat die Wissenschaft noch nicht abschließend belegen können.
  • Nahrungsergänzungsmittel liegen im Trend, wie an den wachsenden Verkaufszahlen in den letzten Jahren klar zu erkennen ist.
  • Antioxidantien sollten als Nahrungsergänzungsmittel nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung mit natürlichen antioxidativen Substanzen verstanden werden. Bei einer zu hohen Dosierung jenseits der empfohlenen Menge lassen sich gesundheitsschädliche Wirkungen nicht ausschließen.
Dennis
Von Dennis
Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Auf Nahrung.de bin ich als Chefredakteur tätig. Mit den Themen Ernährung und Fitness setze ich mich nun schon seit fast zwei Jahren intensiv auseinander, da damals meine Abnehm-Reise startete.