Coenzym Q10: Wirkung, Dosierung und Fakten

Coenzym Q10 ist in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus von Ernährungs- und Gesundheitsinteressierten gerückt. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dieser Substanz, die häufig als „Energielieferant“ oder „Antioxidans“ beworben wird? Dieser ausführliche Ratgeber beleuchtet sämtliche Aspekte rund um Coenzym Q10, von seiner natürlichen Funktion im Körper über wissenschaftlich belegte Wirkungen bis hin zu möglichen Risiken und Wechselwirkungen. Darüber hinaus werden die wichtigsten Studien zu diesem Thema vorgestellt und erläutert, wie sich Coenzym Q10 sinnvoll in den Alltag integrieren lässt.

Wer sich ausgewogen ernährt und grundsätzlich bei guter Gesundheit ist, kann von einer zusätzlichen Einnahme profitieren, muss dies jedoch nicht unbedingt. Menschen mit bestimmten Gesundheitsproblemen oder speziellen Ernährungsformen hingegen könnten einen höheren Bedarf haben. Um dies herauszufinden, ist es ratsam, sich zunächst umfassend zu informieren – denn Coenzym Q10 ist nicht nur in Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich, sondern kommt auch in vielen Lebensmitteln auf natürliche Weise vor.

In diesem Beitrag finden Sie alle wichtigen Informationen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Dabei wird auch auf einige Missverständnisse eingegangen, die rund um Coenzym Q10 kursieren. Ziel ist es, einen möglichst transparenten und umfassenden Einblick zu liefern, sodass am Ende jeder für sich entscheiden kann, ob und wie eine Einnahme sinnvoll wäre.


Was ist Coenzym Q10?

Coenzym Q10 ist eine vitaminähnliche Substanz, die in nahezu jeder Zelle unseres Körpers vorkommt. Im Fachjargon wird Coenzym Q10 auch als Ubiquinon oder Ubichinon bezeichnet [1]. Diese Bezeichnung stammt daher, dass das Molekül „ubiquitär“, also überall im Körper zu finden ist.

Anders als Vitamine kann der menschliche Körper Coenzym Q10 in gewissem Umfang selbst herstellen. Allerdings variiert die körpereigene Produktion je nach Alter, Gesundheit und weiteren Faktoren. Obwohl ein vollständiger Mangel an Coenzym Q10 relativ selten ist, kann ein suboptimaler Spiegel in bestimmten Situationen vorkommen.


Ursprung und Bedeutung im Körper

Coenzym Q10 wurde in den 1950er-Jahren erstmals entdeckt und hat seither in der Forschung viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dies liegt vor allem an seiner zentralen Rolle in der Energiegewinnung der Zellen. Genauer gesagt ist Coenzym Q10 maßgeblich an der Mitochondrienfunktion beteiligt, wo es im Rahmen der Atmungskette Elektronen transportiert, um ATP – die wichtigste Energiewährung des Körpers – zu produzieren [2].

Zusätzlich fungiert Coenzym Q10 als Antioxidans. Es trägt dazu bei, zellschädigende freie Radikale zu neutralisieren und so oxidativem Stress vorzubeugen. Ein ausreichender Coenzym-Q10-Spiegel kann folglich nicht nur die Energieproduktion unterstützen, sondern auch verschiedene Funktionen des Immunsystems und des Herz-Kreislauf-Systems positiv beeinflussen [3].


Biologische Funktionen

Eine der wichtigsten Funktionen von Coenzym Q10 besteht darin, die elektronischen Bausteine innerhalb der Mitochondrien zu transportieren. Dabei wird ein entscheidender Schritt der oxidativen Phosphorylierung möglich gemacht. In diesem Prozess entsteht Adenosintriphosphat, besser bekannt als ATP, welches für zahlreiche biochemische Abläufe im Körper unentbehrlich ist.

Coenzym Q10 als Antioxidans

Die antioxidative Wirkung ist besonders interessant, da freie Radikale im Körper vielfältige Schäden verursachen können. Unter bestimmten Voraussetzungen, etwa bei chronischem Stress oder schlechtem Lebensstil, nimmt die Produktion freier Radikale zu. Coenzym Q10 kann dazu beitragen, einen Teil dieser reaktiven Sauerstoffverbindungen abzufangen und unschädlich zu machen [4].

Unterstützende Effekte auf andere Nährstoffe

Coenzym Q10 interagiert mit verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen. So wird beispielsweise vermutet, dass Vitamin E durch eine ausreichende Versorgung mit Coenzym Q10 in seiner antioxidativen Funktion recycelt werden kann. In einigen Studien konnte gezeigt werden, dass die kombinierte Einnahme von Coenzym Q10 und Selen möglicherweise synergistische Effekte auf das Herz-Kreislauf-System hat [5].


Coenzym Q10 und Herz-Kreislauf-Gesundheit

Die wohl am häufigsten diskutierte Wirkung von Coenzym Q10 betrifft das Herz-Kreislauf-System. Mehrere Studien haben Hinweise darauf geliefert, dass eine ergänzende Einnahme bei bestimmten Personengruppen positive Effekte entfalten könnte [6].

  • Blutdruck: Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass Coenzym Q10 den systolischen und diastolischen Blutdruck in moderatem Ausmaß senken könnte, insbesondere bei Personen mit Bluthochdruck.
  • Herzfunktion: Menschen mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) weisen oft einen verringerten Coenzym-Q10-Spiegel auf. Einige Studien legen nahe, dass eine Supplementierung die Herzleistung verbessern könnte und eventuell zur Entlastung des Herzmuskels beiträgt.
  • Cholesterin und Fettstoffwechsel: Es gibt Hinweise, dass Coenzym Q10 den oxidativen Stress in Blutgefäßen reduzieren kann. Dadurch könnte es indirekt zur Stabilisierung von LDL-Cholesterin beitragen.

Wichtig ist jedoch, diese vorläufigen Erkenntnisse nicht als Garant für allgemeine Heilungserfolge zu interpretieren. Die Forschung zu Coenzym Q10 ist vielversprechend, aber weiterhin nicht vollständig abgeschlossen.


Weitere potenzielle Nutzen und Wirkungen

Coenzym Q10 ist nicht nur für das Herz-Kreislauf-System relevant. In den letzten Jahren haben zahlreiche Forschergruppen versucht, mögliche Vorteile in anderen Bereichen zu identifizieren.

Migräneprophylaxe

Mehrere Studien haben untersucht, ob Coenzym Q10 Migräne-Attacken vorbeugen kann. Einige Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Häufigkeit und Intensität von Kopfschmerzen bei Probanden, die über einen längeren Zeitraum Coenzym-Q10-Präparate einnahmen, zurückging [7].

Verbesserung kognitiver Funktionen

Die antioxidativen Eigenschaften könnten theoretisch auch das Gehirn schützen, indem sie oxidativen Stress reduzieren. In Pilotstudien wurden Hinweise gefunden, dass Coenzym Q10 gewisse neuroprotektive Effekte besitzen könnte. Allerdings sind hier weiterführende Untersuchungen notwendig, um eindeutige Aussagen treffen zu können [8].

Unterstützung bei Statin-Therapie

Statine werden oft bei erhöhten Cholesterinwerten eingesetzt. Sie können den Coenzym-Q10-Spiegel im Körper herabsetzen, da sie in die Synthesewege eingreifen. Einige Experten empfehlen daher, bei Statintherapie den Coenzym Q10-Status im Auge zu behalten und ggf. zu supplementieren [9].

Potenzielle Effekte auf die Haut

In der Kosmetikindustrie ist Coenzym Q10 längst ein bekannter Inhaltsstoff. Es findet sich in zahlreichen Anti-Aging-Produkten. Der Grund: Eine gute Versorgung könnte die Hautzellen vor vorzeitiger Alterung schützen und das Erscheinungsbild von Fältchen verringern. Auch hier sind weitere Studien nötig, um einen soliden wissenschaftlichen Konsens zu schaffen.


Coenzym Q10 in Lebensmitteln

Einige Personen möchten ihren Bedarf ausschließlich über die Ernährung decken. Tatsächlich kommt Coenzym Q10 in einer Reihe von Lebensmitteln vor, wenn auch in eher geringen Mengen. Typische Quellen sind:

  • Fleisch (insbesondere Innereien wie Leber oder Herz)
  • Fettreicher Fisch (z. B. Lachs, Makrele)
  • Nüsse und Samen
  • Spinat, Brokkoli und andere grüne Gemüsesorten
  • Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen

Wer viel frisches Gemüse, Fisch und gelegentlich Fleisch isst, nimmt bereits moderate Mengen an Coenzym Q10 auf. Doch selbst eine ausgewogene Ernährung führt oft nur zu einer Zufuhr von ca. 3–5 mg pro Tag, was manchen Experten zufolge gerade bei bestimmten Risikofaktoren oder chronischen Erkrankungen nicht ausreichend sein könnte.


Verwendung als Nahrungsergänzungsmittel

Aufgrund seiner Rolle als Antioxidans und Energielieferant wird Coenzym Q10 häufig als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Tabletten angeboten. Für Menschen mit speziellen Bedürfnissen kann es sinnvoll sein, ein solches Supplement zu nutzen.

Mögliche Darreichungsformen

  • Kapseln: Häufig enthalten Öle oder Fette, um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen.
  • Ölige Lösungen: Können sublingual oder oral eingenommen werden und sollen die Aufnahme erleichtern.
  • Weichkapseln mit Sojaöl oder MCT-Öl: Ebenfalls sehr gängig.

Die Bioverfügbarkeit wird durch die Kombination mit Fett verbessert, weshalb viele Hersteller entsprechende Hilfsstoffe beifügen.


Dosierung und Einnahmeempfehlungen

Die Frage nach der richtigen Dosis ist komplex. Studien haben in der Regel Dosierungen von 30 mg bis hin zu mehreren 100 mg pro Tag verwendet [10]. Grundsätzlich sollten Einsteiger mit einer vergleichsweise geringen Menge beginnen und beobachten, wie sie das Coenzym Q10 vertragen.

Wer eine bereits relativ gesunde Lebensweise pflegt und Coenzym Q10 eher zur allgemeinen Stärkung der Energieproduktion einnehmen möchte, kann oft mit etwa 30–60 mg pro Tag auskommen. Höhere Dosierungen, wie 100–200 mg pro Tag, kommen eher bei chronischen Erkrankungen oder unter ärztlicher Anleitung zum Einsatz.

Zeitpunkt der Einnahme

Da Coenzym Q10 fettlöslich ist, sollte man es mit einer Mahlzeit einnehmen, die eine gewisse Menge an Fett enthält. Dadurch kann die Aufnahme erleichtert werden.

Beratung durch Fachkräfte

Gerade bei Vorerkrankungen oder Unsicherheiten ist es ratsam, vor der Einnahme einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren. Insbesondere Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Coenzym Q10 zur Unterstützung des Herzens einnehmen möchten, sollten die Therapie mit ihrem Kardiologen abstimmen.


Studiendaten und wissenschaftlicher Diskurs

Zahlreiche Studien haben versucht, einen exakten Nutzen von Coenzym Q10 für verschiedene Krankheitsbilder zu belegen. Die Resultate sind teils eindeutig, teils inkonsistent:

  • Kardiovaskuläre Erkrankungen: Einige randomisierte Studien legen nahe, dass Coenzym Q10 Herzfunktion und Lebensqualität bei Patienten mit Herzinsuffizienz verbessern kann [6].
  • Bluthochdruck: Metaanalysen deuten auf einen leichten, aber signifikanten blutdrucksenkenden Effekt hin, wobei die Spanne der Wirksamkeit stark variiert [11].
  • Migräne: Zum Teil positive Resultate bei regelmäßig auftretenden Migräneanfällen.
  • Parkinson-Krankheit: Frühere Studien wiesen auf eine mögliche neuroprotektive Wirkung hin, jedoch fehlen noch groß angelegte Untersuchungen, um dies abschließend zu bewerten [8].

Die Forschungslage ist umfangreich, aber nicht in allen Bereichen eindeutig. Zwar gibt es viele positive Resultate, doch überdosierte Hoffnungen oder Heilsversprechen sind fehl am Platz.


Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen

Coenzym Q10 gilt in der Regel als gut verträglich. Nebenwirkungen treten meist nur in milder Form auf und sind eher selten. Zu möglichen Beschwerden zählen:

  • Magen-Darm-Probleme (z. B. Übelkeit, Durchfall)
  • Kopfschmerzen
  • Leichtes Unwohlsein

In den meisten Studien wurden keine signifikanten Wechselwirkungen mit gängigen Medikamenten festgestellt. Dennoch sollten Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, stets Rücksprache mit einem Arzt halten. Dies gilt besonders für Patienten mit Blutgerinnungshemmern, da es vereinzelt Hinweise gibt, dass Coenzym Q10 die Wirkung dieser Präparate beeinflussen könnte [12].

Grundsätzlich ist Coenzym Q10 nicht für Kinder oder Jugendliche ohne medizinische Indikation empfohlen. Schwangere und Stillende sollten ebenfalls vorher ärztlichen Rat einholen.


Unterschiede zwischen Ubiquinon und Ubiquinol

Auf dem Markt sind zwei Hauptformen von Coenzym Q10 zu finden: Ubiquinon und Ubiquinol.

  • Ubiquinon: Dies ist die oxidierte Form von Coenzym Q10. Der Körper kann sie nach der Aufnahme in Ubiquinol umwandeln.
  • Ubiquinol: Ist die reduzierte Form und gilt als besonders bioverfügbar.

Obwohl viele Hersteller damit werben, dass Ubiquinol besser aufgenommen wird, ist der Unterschied in der Praxis nicht immer so groß, wie oft behauptet wird. Wer ein hochwertiges Coenzym Q10-Produkt (Ubiquinon) in Kombination mit etwas Fett einnimmt, kann ebenfalls von einer guten Bioverfügbarkeit profitieren [13]. Am Ende ist oft der individuelle Stoffwechsel entscheidend, welche Variante gut vertragen wird.


Tipps zur Auswahl und Lagerung

Wer sich für ein Nahrungsergänzungsmittel entscheidet, sollte auf einige Qualitätskriterien achten:

  1. Transparenz: Der Hersteller sollte eine klare Deklaration aller Inhaltsstoffe bieten.
  2. Laborprüfung: Idealerweise werden Produkte von unabhängigen Laboren auf Reinheit und Zusammensetzung geprüft.
  3. Bioverfügbarkeit: Produkte mit Öl oder einer speziellen Trägersubstanz können die Aufnahme verbessern.
  4. Form und Darreichung: Ob Kapsel, Weichkapsel oder flüssige Form: Wichtig ist die persönliche Verträglichkeit.

Es empfiehlt sich, die Packung trocken, kühl und lichtgeschützt zu lagern. So können mögliche Qualitätsverluste verringert werden.


Zusammenhang mit Ernährung und Lebensstil

Coenzym Q10 ist nur einer von vielen Faktoren, die unsere Gesundheit beeinflussen. Wer sich ausgewogen ernährt, ausreichend schläft, Stress reduziert und regelmäßig Sport treibt, legt eine solide Grundlage für das Wohlbefinden.

Kombination mit anderen Antioxidantien

Ein gesunder Lebensstil schließt in der Regel eine gute Versorgung mit Antioxidantien aus Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Nüssen und Samen ein. Wer zusätzlich Coenzym Q10 einnimmt, kann von einer umfassenderen antioxidativen Kapazität profitieren.

Muskelgesundheit und Ausdauer

Einige Sportler berichten, dass Coenzym Q10 ihnen zu mehr Energie und Leistungsfähigkeit verhilft. Tatsächlich gibt es Hinweise, dass eine Supplementierung eine minimale Verbesserung der Ausdauer bewirken könnte, wobei die Ergebnisse sehr individuell ausfallen [14].


Praktische Hinweise für den Alltag

  • Timing: Idealerweise morgens oder mittags mit einer Hauptmahlzeit einnehmen, um Schlafstörungen vorzubeugen. Manche Menschen reagieren auf die „Energiekomponente“ empfindlich, weshalb abendliche Einnahmen unter Umständen die Nachtruhe beeinträchtigen könnten.
  • Kombination mit Fetten: Da Coenzym Q10 fettlöslich ist, wirkt die Einnahme mit einer Mahlzeit, die etwas Öl oder Fett enthält, meist am besten.
  • Kontrolle und Beobachtung: Bei der Einnahme höherer Dosen ist es empfehlenswert, über einen Zeitraum von mehreren Wochen genau zu beobachten, wie sich Befinden oder körperliche Leistungsfähigkeit verändern.

Vergleich von Coenzym Q10-Produkten

MerkmalUbiquinonUbiquinol
FormOxidierte FormReduzierte Form
BioverfügbarkeitGut (mit Fett)Tendenziell etwas höher
StabilitätSehr stabilEtwas empfindlicher
PreisMeist günstigerOft teurer
ZielgruppeAllgemein für viele geeignetKann für ältere Personen oder Menschen mit eingeschränkter Umwandlungsfähigkeit sinnvoll sein

Die Unterschiede sind in der Praxis häufig nicht so gravierend, wie es auf den ersten Blick erscheint. Wichtig ist, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu wählen.


Worauf beim Kauf zu achten ist

Auf dem Markt tummeln sich etliche Anbieter mit sehr unterschiedlichen Qualitätsstandards. Dies erschwert die Wahl für Verbraucher.

  • Zertifizierungen: Prüfen, ob anerkannte Gütesiegel oder Zertifikate vorliegen.
  • Reputation des Herstellers: Unternehmen, die schon länger im Markt sind und eine gute Sichtbarkeit haben, wirken oft transparenter.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Ein extremes Dumpingangebot kann auf minderwertige Rohstoffe oder unzureichende Laborprüfungen hinweisen.

Generell gilt: Wer Coenzym Q10 langfristig einnehmen möchte, sollte sich nicht ausschließlich am Preis orientieren, sondern vor allem an Qualität und Verträglichkeit.


Häufige Missverständnisse

Coenzym Q10 genießt einen hervorragenden Ruf, was seine gesundheitsfördernden Eigenschaften angeht. Dennoch kursieren einige Aussagen, die einer kritischen Überprüfung bedürfen:

  • Allheilmittel: Manche Werbeaussagen erwecken den Eindruck, Coenzym Q10 könne nahezu jede Krankheit heilen oder verhindern. Diese Behauptung entbehrt einer soliden wissenschaftlichen Basis.
  • Sofortwirkung: Da Coenzym Q10 ein körpereigenes Coenzym ist, dauert es meist einige Wochen, bis sich eine spürbare Veränderung einstellt.
  • Notwendigkeit für jeden: Nicht jeder benötigt zwingend ein Supplement. Wer bereits einen sehr guten Allgemeinzustand hat und keine Risikofaktoren mitbringt, muss keine Wunder von einer zusätzlichen Einnahme erwarten.

Zusammenfassung der wichtigsten Vorteile

  • Energieproduktion: Unterstützt die mitochondriale ATP-Synthese und kann somit zur allgemeinen Energieversorgung beitragen.
  • Antioxidative Eigenschaften: Sorgt für einen besseren Schutz vor freien Radikalen und hilft dem Körper, oxidativen Stress zu reduzieren.
  • Mögliche positive Effekte auf das Herz: Kann die Herzfunktion bei bestimmten Patientengruppen unterstützen und hilft möglicherweise auch bei Bluthochdruck.
  • Studienlage: Ausgewählte Untersuchungen weisen auf verschiedene zusätzliche Vorteile hin (z. B. Migräneprophylaxe, leichte neuroprotektive Effekte).

Fazit

Coenzym Q10 ist eine faszinierende Substanz, die sowohl für die Energiegewinnung als auch für den Schutz der Zellen von Bedeutung ist. Eine bedachte Einnahme kann bei bestimmten Personengruppen durchaus sinnvoll sein, insbesondere wenn ein erhöhter Bedarf besteht oder die körpereigene Produktion eingeschränkt ist.

Gleichwohl muss klar sein, dass Coenzym Q10 kein Wundermittel ist. Eine alleinige Supplementierung ersetzt weder einen gesunden Lebensstil noch eine ausgewogene, nährstoffreiche Kost. Wer bereits einen guten Allgemeinzustand hat und sich vollwertig ernährt, wird möglicherweise nur einen begrenzten zusätzlichen Nutzen feststellen.

Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Hinweise aus Studien, dass eine unterstützende Einnahme in bestimmten Fällen Vorteile bieten kann, etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Migräne oder Statintherapie. Wichtig ist in jedem Fall, die Dosis an die individuellen Bedürfnisse anzupassen und bei Unsicherheit mit einem Arzt Rücksprache zu halten.

Nicht zuletzt lohnt es sich, auf eine hohe Produktqualität zu achten und die Empfehlungen des Herstellers bezüglich Lagerung und Einnahme zu befolgen. So kann man sicherstellen, dass Coenzym Q10 sein volles Potenzial entfaltet und das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen minimiert wird.

Quellen


Quellen Anzeigen [1] Crane, F. L. (2001). Biochemical functions of coenzyme Q10. Journal of the American College of Nutrition. [2] Ernster, L., & Dallner, G. (1995). Biochemical, physiological and medical aspects of ubiquinone function. Biochimica et Biophysica Acta. [3] Bentinger, M., Tekle, M., & Dallner, G. (2010). Coenzyme Q – biosynthesis and functions. Biochemical and Biophysical Research Communications. [4] Kamzolova, S. V. et al. (2020). The antioxidant role of coenzyme Q10 in the mitochondria. International Journal of Molecular Sciences. [5] Alehagen, U., et al. (2013). Cardiovascular mortality and N-terminal-proBNP reduced after combined selenium and coenzyme Q10 supplementation. International Journal of Cardiology. [6] Mortensen, S. A. (2014). Perspectives on therapy of cardiovascular diseases with coenzyme Q10 (ubiquinone). Clinical Investigative Medicine. [7] Sandor, P. S. et al. (2005). Coenzyme Q10 as a migraine preventive: A randomized controlled trial. Neurology. [8] Shults, C. W. et al. (2002). Effects of coenzyme Q10 in early Parkinson disease. Archives of Neurology. [9] De Pinieux, G., et al. (1996). Prevention of statin-induced myopathy by coenzyme Q10 supplementation. Archives of Internal Medicine. [10] Hidaka, T. et al. (2008). Safety assessment of coenzyme Q10 (CoQ10). Regulatory Toxicology and Pharmacology. [11] Rosenfeldt, F. et al. (2007). Coenzyme Q10 in cardiovascular disease. Mitochondrion. [12] Hathcock, J. N. & Shao, A. (2006). Risk assessment for coenzyme Q10 (Ubiquinone). Regulatory Toxicology and Pharmacology. [13] Hosoe, K. et al. (2007). Study on safety and bioavailability of ubiquinol (reduced form of coenzyme Q10). Food and Chemical Toxicology. [14] Bloomer, R. J., et al. (2008). Influence of oral ubiquinol supplementation on exercise performance in young and middle-aged healthy trained men. Journal of the International Society of Sports Nutrition.

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Dennis

Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Als Chefredakteur von Nahrung.de setze ich mich seit fast zwei Jahren intensiv mit den Themen Ernährung und Fitness auseinander und bringe meine gesammelten Erfahrungen sowie mein Fachwissen in meine redaktionelle Arbeit ein.

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