Kupfer: Wie Sie den Bedarf mühelos decken können

Kupfer spielt für unsere Gesundheit eine wesentliche Rolle. Obwohl es im Körper nur in winzigen Mengen vorkommt, ist es unentbehrlich für zahlreiche biochemische Prozesse und trägt unter anderem zu einem reibungslosen Energiestoffwechsel bei. Überdies ist es an der Blutbildung beteiligt und unterstützt das Immunsystem. Doch was bedeutet das konkret, und wie sorgt man für eine optimale Kupferzufuhr? In diesem Ratgeber erhalten Sie alle wichtigen Informationen über Eigenschaften, Funktionsweisen und Lebensmittelquellen dieses essenziellen Spurenelements.

Erfahren Sie, in welchen Nahrungsmitteln Kupfer enthalten ist, wie viel davon täglich empfohlen wird und wann es sinnvoll ist, auf bestimmte Präparate zurückzugreifen. Entdecken Sie außerdem, welche Risiken und Nebenwirkungen bei übermäßigem Verzehr auftreten können und wie man einem möglichen Mangel vorbeugen kann. Dieser Beitrag stellt sowohl Forschungserkenntnisse als auch praktische Tipps vor, damit Sie mühelos einschätzen können, ob Ihre Ernährung ausreichend ist oder ob Sie möglicherweise Ihren Bedarf anders abdecken sollten. Zudem werfen wir einen Blick auf aktuelle Studien, die sich mit dem positiven Einfluss von Kupfer auf verschiedene Bereiche der Gesundheit auseinandersetzen.

Die meisten Menschen müssen sich kaum Gedanken über ihre Kupferaufnahme machen, wenn sie sich vielseitig ernähren. Dennoch ist es sinnvoll, mehr über den eigenen Kupferstatus zu wissen, besonders wenn bestimmte Lebensbedingungen oder Erkrankungen den Bedarf verändern können. Im folgenden Ratgeber werden sowohl Grundlagen als auch fortgeschrittene Themen rund um dieses Metall ausführlich behandelt. So erhalten Sie einen fundierten Überblick und können fundierte Entscheidungen für Ihre Gesundheit treffen.

Was ist Kupfer?

Kupfer ist ein chemisches Element mit dem Symbol Cu und zählt zu den ältesten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurden. Als Spurenelement kommt es auch in der Natur vor, insbesondere in Mineralien und Gesteinsschichten. In geringen Mengen ist es in Böden und Gewässern zu finden, weshalb es in vielen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vorkommt. Seine metallischen Eigenschaften, wie Leitfähigkeit und Duktilität, machen es seit Jahrhunderten zu einem begehrten Rohstoff. Doch nicht nur in der Technik ist Kupfer bedeutsam, sondern auch in unserem Organismus.

Gemeinsam mit Eisen, Zink und Selen gehört Kupfer zu den lebenswichtigen Spurenelementen, die im Körper vielfältige Aufgaben erfüllen. Wir benötigen sie zwar nur in geringen Mengen, doch schon geringe Konzentrationsschwankungen können den Stoffwechsel nachhaltig beeinflussen. Gerade für die Energiegewinnung, die Bildung roter Blutkörperchen und den Schutz vor freien Radikalen ist Kupfer unverzichtbar. Gleichzeitig kann ein Mangel an diesem Spurenelement weitreichende Konsequenzen haben. Bevor wir genauer auf die einzelnen Wirkmechanismen und möglichen Mangelerscheinungen eingehen, lohnt ein Blick auf die vielseitigen Funktionen von Kupfer im Körper.

Warum Kupfer für den Körper wichtig ist

Unsere Gesundheit profitiert in vielerlei Hinsicht von einer ausreichenden Versorgung mit Kupfer. So ist dieses Spurenelement ein essentieller Bestandteil verschiedener Enzyme, die beispielsweise für die Energieproduktion in den Zellen verantwortlich sind. Fehlt es, gerät dieser Prozess ins Stocken und führt langfristig zur Beeinträchtigung wichtiger Körperfunktionen. Darüber hinaus trägt Kupfer zur Synthese von Kollagen und Elastin bei, also jenen Proteinen, die unser Bindegewebe stabil und flexibel halten. Auf diese Weise unterstützt es die Gesundheit von Haut, Knochen und Blutgefäßen.

Außerdem ist Kupfer an der Bildung von Hämoglobin beteiligt, dem Protein, das Sauerstoff im Blut transportiert. In enger Zusammenarbeit mit Eisen und anderen Cofaktoren spielt es hier eine Schlüsselrolle. Ein weiteres Feld, in dem Kupfer punktet, ist die Stärkung des Immunsystems, denn bestimmte Immunzellen benötigen dieses Spurenelement, um Krankheitserreger effektiv zu bekämpfen. Erste Studien deuten auch darauf hin, dass eine angemessene Kupferzufuhr dabei helfen kann, Entzündungsprozesse im Körper zu regulieren [1]. Doch wie genau läuft das ab? Die Antworten liefern uns verschiedene Enzyme und Proteine, die ohne Kupfer nicht richtig funktionieren könnten.

Wichtige Funktionen und Wirkweisen von Kupfer

Die Bedeutung von Kupfer für unsere Gesundheit liegt in seiner Funktion als Kofaktor verschiedener Enzyme. Diese Enzyme leiten entscheidende Prozesse in unserem Körper ein oder halten sie aufrecht. Einige Beispiele dafür sind:

  • Cytochrom-c-Oxidase, wichtig für die Zellatmung
  • Lysyloxidase, bedeutsam für die Stabilität des Bindegewebes
  • Superoxiddismutase, ein Antioxidans, das freie Radikale abfängt

Diese Enzyme sorgen beispielsweise dafür, dass unsere Zellen ausreichend mit Energie versorgt werden, unser Gewebe stabil bleibt und aggressive Sauerstoffverbindungen unschädlich gemacht werden. Gerät die Kupferaufnahme ins Ungleichgewicht, kann dies zu spürbaren Einschränkungen führen. Untersuchungen zeigen, dass ein Mangel an diesem Spurenelement langfristig die körperliche und mentale Gesundheit beeinflussen kann [2]. Umgekehrt gilt jedoch auch, dass eine überschüssige Aufnahme Probleme bereiten kann. Es ist also ein fein austarierter Balanceakt.

Rolle von Kupfer bei der Energiegewinnung

Energie ist die Basis für alle Lebensvorgänge, und Kupfer unterstützt genau jenen Prozess, durch den unsere Zellen Energie aus Nährstoffen gewinnen. Das geschieht vor allem in den Mitochondrien, den „Kraftwerken“ der Zelle. Hier ist die Cytochrom-c-Oxidase aktiv, die – ohne Kupfer – ihre Aufgabe nicht erfüllen kann. Diese Abhängigkeit wurde in verschiedenen Zell- und Tierstudien belegt, in denen ein Mangel an Kupfer zu einem drastischen Rückgang der ATP-Produktion führte [3]. Fehlt es an genügend ATP, leidet der gesamte Organismus darunter, was sich in allgemeinen Erschöpfungssymptomen und Leistungseinbußen bemerkbar machen kann.

Kupfer und das Immunsystem

Unser Immunsystem ist ein hochkomplexes Netzwerk, dessen Zellen eng zusammenarbeiten, um Krankheitserreger abzuwehren. Viele dieser Immunzellen benötigen Kupfer, um richtig zu funktionieren. Untersuchungen deuten darauf hin, dass Kupfermangel zu einer reduzierten Aktivität bestimmter weißer Blutkörperchen führt [4]. Zudem scheint Kupfer bei der Regulation von entzündlichen Prozessen mitzuwirken. Aus diesem Grund wird intensiv erforscht, ob bestimmte Formen der Kupfersupplementierung als unterstützende Maßnahme bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen dienen könnten. Auch wenn noch nicht alle Mechanismen vollständig geklärt sind, sehen Experten die Bedeutung von Kupfer für das Immunsystem als gesichert an.

Kupfer und das Bindegewebe

Ein weiterer, entscheidender Faktor ist die Beteiligung von Kupfer an der Bindegewebsbildung. Hier steht vor allem das Enzym Lysyloxidase im Zentrum, das für die Quervernetzung von Kollagen- und Elastinfasern zuständig ist. Fehlt Kupfer, kann dieses Enzym nicht richtig arbeiten. Das Resultat kann sich in einem schwächeren Stütz- und Halteapparat äußern. In Tierversuchen wurden beispielsweise Veränderungen an Knochen, Blutgefäßen und Haut festgestellt, wenn die Tiere über längere Zeit zu wenig Kupfer erhielten [5]. Beim Menschen lassen sich ähnliche Effekte vermuten, die sich zum Beispiel in einer erhöhten Brüchigkeit der Haut und einer verringerten Knochendichte widerspiegeln können. Gerade für ältere Menschen ist eine ausreichende Kupferzufuhr daher von besonderer Bedeutung.

Vorkommen von Kupfer in Lebensmitteln

Einer der wichtigsten Schritte, um eine stabile Kupferaufnahme zu gewährleisten, ist eine abwechslungsreiche Ernährung. Das Spurenelement kommt sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Lebensmitteln vor, wenn auch in unterschiedlichen Konzentrationen. Vielseitiges Essen, bestehend aus Vollkornprodukten, Nüssen, Samen, Hülsenfrüchten und Gemüse, deckt den Bedarf normalerweise recht zuverlässig. Tierische Produkte wie Leber und Meeresfrüchte sind ebenfalls bekannte Kupferquellen. In der folgenden Tabelle sind einige Beispiele aufgelistet:

LebensmittelKupfergehalt (mg pro 100 g)
Rinderleberca. 3–4 mg
Cashewkerneca. 2 mg
Sonnenblumenkerneca. 1,8 mg
Haferflockenca. 0,5 mg
Linsen (getrocknet)ca. 0,8 mg
Champignons (frisch)ca. 0,3 mg
Dunkle Schokolade (70% Kakao)ca. 1 mg

Die Angaben können je nach Herkunft und Zubereitungsart variieren, liefern aber einen guten Überblick über potenzielle Kupferquellen. Wer gerne Nüsse und Samen snackt oder regelmäßig Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte in den Speiseplan einbaut, erhöht die Chance, den täglichen Kupferbedarf zu decken. Dennoch kann es sinnvoll sein, ab und zu bewusst nachzusehen, welche Lebensmittel in welchen Mengen verzehrt werden, um sicherzugehen, dass die Kupferzufuhr nicht zu kurz kommt.

Empfohlene Tageszufuhr und Bedarf

Die Menge, die ein gesunder Erwachsener täglich an Kupfer benötigt, liegt laut verschiedener Fachgesellschaften zwischen 1,0 und 1,5 Milligramm pro Tag. In Deutschland empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Erwachsenen eine Zufuhr von etwa 1,0 bis 1,5 mg täglich [6]. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veranschlagt ähnliche Werte. Kinder und Jugendliche haben, je nach Alter, unterschiedliche Bedarfsstufen. Während für Kleinkinder zwischen 0,2 und 0,4 mg pro Tag als Orientierungswert gelten, steigt der Bedarf mit zunehmendem Alter sukzessive an.

Wichtig ist, dass diese Empfehlungen nicht in Stein gemeißelt sind und je nach Lebenssituation, Gesundheitszustand und Ernährungsweise variieren können. Wer beispielsweise an chronischen Erkrankungen leidet oder langfristig Medikamente einnimmt, sollte den individuellen Bedarf mit einer Fachkraft für Ernährung besprechen. Schwangere und Stillende haben einen leicht erhöhten Bedarf, da Kupfer in besonderen Entwicklungs- und Wachstumsphasen eine tragende Rolle spielt. Auch sehr aktive Personen, die viel Sport treiben, könnten einen etwas höheren Bedarf haben, da durch Schweiß und erhöhte Stoffwechselaktivität mehr Kupfer verbraucht wird.

Für die meisten Menschen lässt sich dieser tägliche Bedarf recht gut über eine ausgewogene Ernährung decken. Probleme können jedoch bei stark einseitigen Diäten oder bei einer sehr geringen Kalorienaufnahme auftreten. In solchen Fällen ist es ratsam, gezielt auf Lebensmittel zu setzen, die reich an Kupfer sind, oder in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater über Nahrungsergänzungsmittel nachzudenken.

Symptome von Kupfermangel

Ein Kupfermangel ist in unseren Breiten zwar selten, doch er kann durchaus vorkommen. Vor allem Menschen mit Malabsorptionsstörungen wie Morbus Crohn, Zöliakie oder Personen, die sich sehr einseitig ernähren, sind gefährdet. Die Anzeichen eines Mangels sind oft unspezifisch und können leicht übersehen werden. Typische Symptome sind:

  • Chronische Müdigkeit und Leistungsschwäche
  • Haut- und Haarprobleme (Trockenheit, spröde Haare)
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Mögliche Blutarmut (Anämie)
  • Neurologische Beeinträchtigungen

Erschöpfung kann zum Beispiel daher rühren, dass Kupfer für die Energieproduktion fehlt, während ein Nachlassen der Immunabwehr die Infektanfälligkeit erhöht. Kommt es zu einer Störung der Bindegewebsbildung, könnten Haut und Haare ihre Struktur verlieren. Bei einem Mangel sind die roten Blutkörperchen oft betroffen, da Kupfer eine wichtige Rolle bei der Einlagerung von Eisen ins Hämoglobin spielt. In einigen Fällen kann ein Kupfermangel sogar neurologische Symptome wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen und Beinen auslösen.

Die Diagnose eines Kupfermangels ist nicht immer einfach, da die Symptome mit verschiedenen anderen Erkrankungen und Nährstoffmängeln überlappen können. Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss geben, indem die Serumkupferkonzentration und das Coeruloplasmin, ein kupferhaltiges Transportprotein im Blut, bestimmt werden. Liegen die Werte unterhalb bestimmter Grenzbereiche, ist ein Mangel wahrscheinlich. Bevor jedoch eigenmächtig mit hochdosierten Präparaten begonnen wird, ist ein ärztlicher Rat unumgänglich.

Ursachen eines Kupfermangels

Mehrere Faktoren können zu einem Kupfermangel beitragen. Häufig ist es eine zu geringe Aufnahme über die Nahrung. Besonders wer sich stark restriktiv ernährt, riskiert früher oder später einen Mangel. Chronische Durchfallerkrankungen wie Morbus Crohn beeinträchtigen die Nährstoffaufnahme im Dünndarm. Ebenso können bestimmte Medikamente die Aufnahme von Kupfer hemmen. Ein Beispiel sind hohe Eisen- oder Zinkmengen in Supplementen, da diese Nährstoffe in Konkurrenz mit Kupfer um die Absorption stehen [7]. Eine weitere, aber seltene Ursache ist die angeborene Stoffwechselerkrankung Menkes-Syndrom, die dazu führt, dass Kupfer nicht richtig verwertet wird.

Auswirkungen eines Kupfermangels

Die langfristigen Folgen eines unbehandelten Kupfermangels können weitreichend sein. Neben der bereits erwähnten erhöhten Infektanfälligkeit und Blutarmut kann es zu Störungen in Knochen- und Bindegewebsstrukturen kommen. Manche Studien geben Hinweise auf eine Beteiligung von Kupfermangel an bestimmten neurologischen Erkrankungen [8]. Menschen mit einem bestätigten Mangel sollten daher unbedingt handeln, um eine weitere Verschlechterung zu vermeiden. Dazu gehört in erster Linie die Analyse der eigenen Ernährungsgewohnheiten und, falls nötig, die gezielte Zufuhr von Kupfer in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder angereicherten Lebensmitteln – allerdings stets unter professioneller Beratung.

Überdosierung und mögliche Risiken

Wie bei vielen Nährstoffen liegt die Herausforderung darin, die richtige Balance zu finden. Auch wenn ein Kupfermangel problematisch sein kann, birgt eine Überdosierung ebenso Risiken. Normalerweise ist der Körper in der Lage, überschüssiges Kupfer auszuscheiden, doch bei exzessivem Konsum hochdosierter Präparate oder bei bestimmten Stoffwechselstörungen kann es zu einer Anreicherung im Körper kommen. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Morbus Wilson, bei dem die reguläre Ausscheidung von Kupfer gestört ist. Betroffene lagern Kupfer unkontrolliert in Organen wie Leber und Gehirn ein, was zu schweren Funktionsstörungen führen kann [9].

Symptome einer KupferÜberladung können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen sein. Längerfristige Folgen umfassen Leberschäden, Gelbfärbung der Haut und in seltenen Fällen neurologische Komplikationen. Wer eine genetische Vorbelastung für Morbus Wilson hat oder aus anderen Gründen eine gestörte Kupferstoffwechsel-Regulation vermutet, sollte die Einnahme kupferhaltiger Präparate unbedingt ärztlich abklären. Generell gilt: Sofern keine spezifische Diagnose vorliegt, ist es besser, den Kupferbedarf vorwiegend über natürliche Lebensmittel zu decken und Supplemente nur in Absprache mit Experten einzunehmen.

Tipps für eine gute Kupferversorgung

In den meisten Fällen ist es gar nicht schwer, den täglichen Bedarf an Kupfer über die Ernährung zu decken. Mit ein paar einfachen Tricks und einer gewissen Portion Abwechslung stellt man sicher, dass eine Unterversorgung nicht so leicht auftritt. Hier einige Tipps:

  • Vielseitigkeit: Kombinieren Sie Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Nüsse und Samen.
  • Bewusster Konsum: Wer Fleisch und Innereien isst, findet in Rinder- oder Kalbsleber besonders reichhaltige Kupferquellen.
  • Aufnahme fördern: Eine Mahlzeit, die reich an Vitamin C ist, kann die Eisen- und Kupferaufnahme verbessern.
  • Moderater Verzehr: Ein Zuviel an Zink oder Eisen in Ergänzungsmitteln kann die Kupferaufnahme blockieren.
  • Lebensstil im Blick: Achten Sie auf Ihren Stress- und Aktivitätslevel, da beides den Bedarf beeinflussen kann.

Wer den Verdacht hat, dass er seinen Bedarf nicht decken kann, sollte zuerst Ernährungsgewohnheiten analysieren. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, einen Überblick zu gewinnen. Kommen Zweifel auf, empfiehlt es sich, den Rat eines Ernährungsberaters oder Arztes einzuholen und eventuell einen Bluttest durchführen zu lassen. So lässt sich schnell klären, ob tatsächlich ein Bedarf an zusätzlichen Supplementen besteht. Da Kupfer häufig in Multivitamin- oder Kombipräparaten enthalten ist, ist Vorsicht geboten: Eine Selbstmedikation mit hohen Dosen ist selten sinnvoll und kann im ungünstigen Fall mehr schaden als nützen.

Neueste Studien rund um Kupfer

Aktuelle Forschungsarbeiten befassen sich intensiv damit, die biochemischen Wirkmechanismen von Kupfer noch besser zu verstehen. So untersuchen Wissenschaftler, wie sich eine gezielte Kupferzufuhr bei bestimmten Krankheitsbildern auswirken könnte. Besonders im Fokus stehen derzeit neurodegenerative Erkrankungen sowie entzündliche Prozesse. Eine Studie aus dem Jahr 2022 kam beispielsweise zu dem Ergebnis, dass eine bessere Versorgung mit Kupfer das Risiko für bestimmte altersbedingte kognitive Störungen verringern könnte [10]. Allerdings ist es wie bei allen Studien wichtig, die Ergebnisse differenziert zu betrachten und keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.

Weitere Forschung beschäftigt sich damit, inwieweit Kupfer an der Bildung von Blutgefäßen beteiligt ist. Manche Studien weisen darauf hin, dass eine Kupfersupplementierung in der Wundheilung unterstützend wirken könnte [11]. So hat sich bei Tieren gezeigt, dass Kupferionen in bestimmten Konzentrationen dazu beitragen, neues Gewebe zu bilden und die Durchblutung zu fördern. Allerdings braucht es noch mehr Daten, um daraus verlässliche Ernährungsempfehlungen für Menschen abzuleiten. Dennoch lassen diese Erkenntnisse erahnen, wie vielfältig Kupfer in Körperfunktionen eingreift. Es bleibt spannend, welche Fortschritte die Forschung in den kommenden Jahren erzielen wird.

Fazit

Kupfer ist ein zentraler Baustein unseres Stoffwechsels, wenngleich es nur in geringen Mengen benötigt wird. Von der Energiegewinnung in den Zellen bis hin zur Stabilität des Bindegewebes gibt es viele Prozesse, bei denen dieses Spurenelement einen essenziellen Part übernimmt. Die meisten Menschen können mit einer abwechslungsreichen Kost ihren Bedarf problemlos decken und müssen sich keine Sorgen um einen Kupfermangel machen. Für bestimmte Risikogruppen, wie Menschen mit chronischen Darmerkrankungen oder einer sehr einseitigen Ernährung, kann allerdings ein Mangel entstehen, der ernst genommen werden sollte.

Eine regelmäßige Überprüfung der Ernährungsweise, eventuell ergänzt durch Laborwerte, kann hier Klarheit schaffen. Nahrungsergänzungsmittel sind nur dann ratsam, wenn ein echter Bedarf vorliegt, da eine übermäßige Kupferaufnahme ebenfalls negative Folgen haben kann. Neue Studien geben spannende Einblicke in die vielfältigen Wirkmechanismen, wobei vieles noch nicht abschließend geklärt ist. Nichtsdestotrotz untermauern sie, wie wichtig dieses kleine, aber äußerst aktive Metall für unsere Gesundheit ist. Wer ein gesundes Maß an Kupfer sicherstellt, tut seinem Körper einen großen Gefallen und legt die Basis für Wohlbefinden und Vitalität.


Quellen
  • De Romana, G. L., Olivares, M., Uauy, R. (2011). Copper homeostasis in infant nutrition: Deficiency and excess. Journal of Pediatric Gastroenterology and Nutrition, 52(4), 390-399.
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  • Linder, M. C. (1991). Biochemistry of copper. Springer.
  • Percival, S. (1998). Copper and immunity. American Journal of Clinical Nutrition, 67(5), 1064S-1068S.
  • Medeiros, D. M. et al. (1999). Copper deficiency in rats: anemia and alterations in the extracellular matrix. Biological Trace Element Research, 70(2), 129-137.
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. (Aktualisierte Ausgabe). Auf: www.dge.de
  • Whittaker, P. (1998). Iron and zinc interactions in humans. American Journal of Clinical Nutrition, 68(2 Suppl), 442S-446S.
  • Brewer, G. J. (2012). Copper toxicity in the general population. Clinical Neurophysiology, 123(5), 888–890.
  • Bull, P. C., Thomas, G. R., Rommens, J. M., Forbes, J. R., Cox, D. W. (1993). The Wilson disease gene is a putative copper transporting P-type ATPase similar to the Menkes gene. Nature Genetics, 5(4), 327-337.
  • Shokrollahi, F. et al. (2022). The relationship between copper status and cognitive function in older adults. Nutrition and Aging, 9(1), 35-45.
  • Sen, C. K., Khanna, S., Venojarvi, M., Trikha, P., Ellison, E. C., Hunt, T. K. (2002). Copper-induced vascular endothelial growth factor expression and wound healing. American Journal of Physiology-Heart and Circulatory Physiology, 282(5), H1821-H1827.
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Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Als Chefredakteur von Nahrung.de setze ich mich seit fast zwei Jahren intensiv mit den Themen Ernährung und Fitness auseinander und bringe meine gesammelten Erfahrungen sowie mein Fachwissen in meine redaktionelle Arbeit ein.

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