Was ist Vitamin C und wofür ist es wichtig?

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Vitamin C

Vitamin C, auch als Ascorbinsäure bekannt, ist ein wasserlösliches Vitamin, das für viele wichtige Funktionen im menschlichen Körper unerlässlich ist. Es ist ein essentielles Nährstoff, da der Körper es nicht selbst herstellen kann und daher auf die Zufuhr durch die Nahrung angewiesen ist. [1]

Eine der Hauptaufgaben von Vitamin C ist die Unterstützung des Immunsystems. Es fördert die Aktivität der weißen Blutkörperchen, die für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind. Außerdem wirkt es als starkes Antioxidans und schützt die Zellen vor oxidativem Stress durch freie Radikale. [1]

Vitamin C spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Kollagenbildung. Kollagen ist ein wichtiges Strukturprotein, das in Haut, Knorpel, Knochen und Bindegewebe vorkommt. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C ist daher für die Wundheilung, die Hautgesundheit und den Erhalt der Knochensubstanz von Bedeutung. [1]

In der Natur kommt Vitamin C hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Besonders reichhaltige Quellen sind Obst und Gemüse wie Paprika, Zitrusfrüchte, Brokkoli, Kiwis und Johannisbeeren. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an frischem Obst und Gemüse stellt in der Regel eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C sicher.

Dosierung und Bedarf an Vitamin C

Die empfohlene Tagesdosis für Vitamin C liegt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei 95 mg für Frauen und 110 mg für Männer. Diese Mengen können in der Regel durch eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse gedeckt werden. [2]

Es gibt jedoch Personengruppen mit einem erhöhten Bedarf an Vitamin C. Dazu gehören beispielsweise Raucher, da Zigarettenkonsum den Vitamin-C-Spiegel im Körper senkt. Auch Schwangere und Stillende haben einen höheren Bedarf, um die Versorgung des Kindes zu gewährleisten. Leistungssportler benötigen ebenfalls mehr Vitamin C, da es bei intensiver körperlicher Belastung vermehrt verbraucht wird. [2]

Eine Unterversorgung mit Vitamin C kann zu verschiedenen Symptomen führen. Dazu gehören Müdigkeit, Anfälligkeit für Infekte, eine verzögerte Wundheilung und Zahnfleischbluten. Bei einem stark ausgeprägten Mangel kann es zum Krankheitsbild des Skorbuts kommen, das durch Bindegewebsschwäche, Zahnausfall und Blutungen gekennzeichnet ist. In entwickelten Ländern ist ein solch schwerer Mangel jedoch sehr selten geworden.

Ein Überschuss an Vitamin C wird in der Regel über die Nieren ausgeschieden, sodass eine Überdosierung durch die normale Ernährung unwahrscheinlich ist. Allerdings können sehr hohe Dosen (mehrere Gramm pro Tag) zu Nebenwirkungen wie Durchfall, Magenbeschwerden oder einem erhöhten Risiko für Nierensteine führen. [2]

Hochdosiertes Vitamin C: Wirkung und Anwendung

Unter hochdosiertem Vitamin C versteht man Dosierungen, die deutlich über der empfohlenen Tagesdosis liegen. In der Regel werden Mengen von mehreren Gramm pro Tag als hochdosiert bezeichnet. Solche Dosierungen können nur durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder durch eine intravenöse Gabe erreicht werden.

Hochdosiertes Vitamin C wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Dazu gehören die Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen. Studien deuten darauf hin, dass die Einnahme von hochdosiertem Vitamin C die Dauer und Schwere von Erkältungssymptomen reduzieren kann, insbesondere wenn es frühzeitig bei den ersten Anzeichen einer Erkältung eingenommen wird. [3]

Auch in der Krebstherapie wird hochdosiertes Vitamin C diskutiert. Einige Studien zeigen, dass es in sehr hohen Dosen, die intravenös verabreicht werden, möglicherweise die Wirksamkeit von Chemotherapie und Strahlentherapie verbessern und die Nebenwirkungen lindern kann. Allerdings sind die Ergebnisse nicht eindeutig und weitere Forschung ist nötig, um die Rolle von Vitamin C in der Krebsbehandlung zu klären. [3]

Ein weiteres potentielles Anwendungsgebiet sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vitamin C könnte aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften dazu beitragen, das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle zu senken. Allerdings sind auch hier die Studienergebnisse nicht einheitlich. [3]

Mögliche Nebenwirkungen von hochdosiertem Vitamin C sind Durchfall, Magenbeschwerden und ein erhöhtes Risiko für Nierensteine. Außerdem kann es die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen, weshalb eine ärztliche Absprache vor der Einnahme hoher Dosen wichtig ist.

Intravenöse Hochdosis-Vitamin-C-Therapie

Die intravenöse Gabe von hochdosiertem Vitamin C ermöglicht es, sehr hohe Konzentrationen im Blut zu erreichen, die durch eine orale Einnahme nicht möglich wären. Bei der Hochdosis-Vitamin-C-Therapie werden meist Dosierungen von 25 bis 100 Gramm verwendet, die über mehrere Stunden als Infusion verabreicht werden.

Eingesetzt wird diese Therapie beispielsweise bei bestimmten Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Lungenkrebs, oft in Kombination mit der konventionellen Behandlung. Ziel ist es, die Wirksamkeit der Therapie zu verbessern und die Nebenwirkungen zu reduzieren. [3]

Allerdings ist die Hochdosis-Vitamin-C-Therapie nicht für alle Patienten geeignet. Kontraindikationen sind beispielsweise eine eingeschränkte Nierenfunktion, eine Neigung zu Nierensteinen oder eine Überladung des Körpers mit Eisen. Auch bestimmte Chemotherapeutika können mit Vitamin C interagieren, weshalb eine sorgfältige ärztliche Überwachung nötig ist.

Die Wirksamkeit und der Nutzen der intravenösen Hochdosis-Vitamin-C-Therapie werden kontrovers diskutiert. Kritiker argumentieren, dass die bisherigen Studien keine eindeutigen Belege für eine Wirksamkeit liefern und dass die Therapie mit Risiken wie Nierenschäden oder Wechselwirkungen mit anderen Behandlungen verbunden sein kann.

Liposomales Vitamin C: Vorteile und Wirkung

Liposomales Vitamin C ist eine spezielle Form von Vitamin C, bei der die Ascorbinsäure in mikroskopisch kleine Fetthüllen, sogenannte Liposomen, verpackt ist. Diese Technologie soll dazu beitragen, die Aufnahme und Bioverfügbarkeit von Vitamin C im Körper zu verbessern.

Der Hauptvorteil von liposomalem Vitamin C liegt in seiner verbesserten Bioverfügbarkeit im Vergleich zu herkömmlichen Vitamin-C-Präparaten. Studien deuten darauf hin, dass die Einkapselung in Liposomen dazu führt, dass mehr Vitamin C vom Körper aufgenommen und genutzt werden kann. Dadurch können höhere Blutspiegel erreicht werden, ohne dass es zu den möglichen Nebenwirkungen einer hochdosierten oralen Vitamin-C-Gabe wie Durchfall kommt. [4]

Ein weiterer Vorteil ist der Schutz des Vitamin C vor der Zerstörung im Verdauungstrakt. Liposomen können die empfindliche Ascorbinsäure auf ihrem Weg durch den Magen und Darm schützen, sodass mehr Vitamin C intakt an seinem Wirkort ankommt. [4]

Liposomales Vitamin C wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, in denen eine hohe Vitamin-C-Zufuhr erwünscht ist. Dazu gehören die Unterstützung des Immunsystems, die Vorbeugung von oxidativem Stress und die Förderung der Kollagenproduktion für die Haut- und Gelenksgesundheit.

Auch in der orthomolekularen Medizin und der komplementären Krebstherapie wird liposomales Vitamin C verwendet, oft in Kombination mit anderen Mikronährstoffen. Ziel ist es, die Wirkung zu optimieren und die Verträglichkeit zu verbessern. [4]

Allerdings ist zu beachten, dass die Studienlage zu liposomalem Vitamin C noch begrenzt ist. Während einige Untersuchungen vielversprechende Ergebnisse zeigen, sind weitere Forschungen nötig, um die Wirksamkeit und die optimale Dosierung zu bestätigen. Auch die langfristige Sicherheit und mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten müssen noch genauer untersucht werden.

Natürliche Vitamin-C-Quellen in der Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an frischem Obst und Gemüse ist die beste Möglichkeit, den Körper optimal mit Vitamin C zu versorgen. Viele pflanzliche Lebensmittel sind reich an diesem wichtigen Nährstoff. Hier sind die Top 10 der Vitamin-C-reichsten Lebensmittel:

LebensmittelVitamin-C-Gehalt (mg) pro 100 g
Acerola-Kirsche1677,6
Hagebutten600-800
Paprika, roh128,0
Brokkoli, roh89,2
Kiwi, roh92,7
Papaya, roh60,9
Erdbeeren, roh58,8
Orangen, roh53,2
Rosenkohl, roh85,0
Spinat, roh28,1

Um den Vitamin-C-Gehalt in der Nahrung optimal zu nutzen, ist eine schonende Zubereitung wichtig. Vitamin C ist hitze- und lichtempfindlich und kann beim Kochen, insbesondere in Verbindung mit Wasser, leicht zerstört werden. Daher sollte Gemüse möglichst kurz und mit wenig Wasser gegart oder am besten roh verzehrt werden. Auch das Dünsten oder Dämpfen sind schonende Zubereitungsmethoden, die den Vitamin-C-Gehalt weitgehend erhalten.

Beim Verzehr von Obst ist es empfehlenswert, auf reife und frische Früchte zurückzugreifen, da der Vitamin-C-Gehalt mit zunehmender Reife ansteigt. Auch die Schale von Zitrusfrüchten enthält viel Vitamin C, weshalb die Verwendung von Bio-Früchten und das Mitverarbeiten der Schale, z.B. beim Entsaften, sinnvoll sein kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass Lagerung und Verarbeitung zu einem Verlust an Vitamin C führen können. Lange Lagerzeiten, Lichteinwirkung und das Aufbewahren von geschnittenem Obst oder Gemüse können den Vitamin-C-Gehalt reduzieren. Daher sollten Vitamin-C-reiche Lebensmittel möglichst frisch verzehrt und dunkel und kühl gelagert werden.

Neben den oben genannten Top 10 gibt es noch viele weitere gute Vitamin-C-Quellen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Zitrusfrüchte wie Zitronen, Limetten, Grapefruits
  • Beerenobst wie Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren
  • Melonen, insbesondere Honigmelone und Wassermelone
  • Tropische Früchte wie Mango, Ananas, Guave
  • Wildkräuter wie Brennnessel, Löwenzahn, Bärlauch
  • Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen
  • Kartoffeln (insbesondere die Schale)

Durch eine abwechslungsreiche Ernährung mit einem Schwerpunkt auf frischem, saisonalem Obst und Gemüse kann eine optimale Versorgung mit Vitamin C in der Regel problemlos erreicht werden.

Fazit: Bedeutung von Vitamin C für die Gesundheit

Vitamin C ist ein unverzichtbarer Nährstoff für den menschlichen Körper. Es spielt eine zentrale Rolle für das Immunsystem, die Kollagenbildung, den Schutz vor oxidativem Stress und viele weitere Funktionen. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C ist daher von großer Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlbefinden.

Die empfohlene Tagesdosis kann in der Regel durch eine ausgewogene Ernährung mit reichlich frischem Obst und Gemüse erreicht werden. Besonders Vitamin-C-reiche Lebensmittel wie Paprika, Zitrusfrüchte, Beerenobst und grünes Blattgemüse sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Eine schonende Zubereitung und eine möglichst naturbelassene Ernährung tragen dazu bei, den Vitamin-C-Gehalt optimal zu nutzen.

Bei einem erhöhten Bedarf, zum Beispiel bei Rauchern, Schwangeren oder Leistungssportlern, kann eine zusätzliche Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Auch die Anwendung von hochdosiertem oder liposomalem Vitamin C kann in bestimmten Fällen, wie der Unterstützung des Immunsystems oder der komplementären Krebstherapie, erwogen werden. Allerdings sollte dies immer in Absprache mit einem Arzt und unter Berücksichtigung möglicher Risiken und Wechselwirkungen geschehen.

Um die Vitamin-C-Versorgung im Alltag zu optimieren, empfiehlt sich eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen:

  • Reichlich frisches Obst und Gemüse verzehren, insbesondere Vitamin-C-reiche Sorten
  • Auf eine schonende Zubereitung achten (kurzes Erhitzen, Dünsten, Dämpfen, Rohkost)
  • Obst und Gemüse dunkel und kühl lagern, um Vitamin-C-Verluste zu minimieren
  • Bei Bedarf Nahrungsergänzungsmittel in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater verwenden
  • Auf eine insgesamt ausgewogene und vollwertige Ernährung achten
  • Ausreichend trinken, vorzugsweise Wasser und ungesüßte Tees
  • Auf Rauchen verzichten und übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden

Die zukünftige Forschung wird sich weiter mit der Bedeutung von Vitamin C für die Gesundheit befassen. Vielversprechende Ansätze gibt es beispielsweise im Bereich der Krebstherapie, wo die Rolle von hochdosiertem Vitamin C genauer untersucht wird. Auch die Entwicklung neuer Darreichungsformen wie liposomales Vitamin C und die Erforschung von Kombinationspräparaten mit anderen Mikronährstoffen sind interessante Forschungsfelder.

Insgesamt bleibt Vitamin C ein faszinierender Nährstoff, dessen vielfältige Funktionen und gesundheitliche Bedeutung auch in Zukunft im Fokus von Wissenschaft und Ernährungsmedizin stehen werden.

Quellen

[1] Carr, A. C., & Maggini, S. (2017). Vitamin C and Immune Function. Nutrients, 9(11), 1211.

[2] Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (2019). Vitamin C.

[3] Klimant, E., Wright, H., Rubin, D., Seely, D., & Markman, M. (2018). Intravenous vitamin C in the supportive care of cancer patients: a review and rational approach. Current oncology (Toronto, Ont.), 25(2), 139–148.

[4] Davis, J. L., Paris, H. L., Beals, J. W., Binns, S. E., Giordano, G. R., Scalzo, R. L., Schweder, M. M., Blair, E., & Bell, C. (2016). Liposomal-encapsulated Ascorbic Acid: Influence on Vitamin C Bioavailability and Capacity to Protect Against Ischemia-Reperfusion Injury. Nutrition and metabolic insights, 9, 25–30.

Dennis
Von Dennis
Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Auf Nahrung.de bin ich als Chefredakteur tätig. Mit den Themen Ernährung und Fitness setze ich mich nun schon seit fast zwei Jahren intensiv auseinander, da damals meine Abnehm-Reise startete.
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