Was sind Spurenelemente?

Spurenelemente sind winzige Mineralstoffe, die dem Körper in nur sehr geringen Mengen, dafür aber in höchster Qualität, zur Verfügung stehen müssen. Obwohl sie – im Verhältnis zu anderen Nährstoffen – in äußerst kleinen Dosen vorkommen, sind sie für zahlreiche Stoffwechselabläufe unersetzlich. Sie unterstützen wichtige Enzymfunktionen, helfen bei der Blutbildung, stärken das Immunsystem und sorgen dafür, dass unsere Zellen richtig miteinander kommunizieren. Diese essenziellen Mikronährstoffe unterscheiden sich dabei deutlich von den sogenannten Mengenelementen (Makromineralstoffen). Doch worum genau handelt es sich bei diesen Spurenelementen? Welche Mengen brauchen wir und wie können wir unseren Bedarf decken? Dieser Ratgeber geht ausführlich auf all diese Fragen ein und stützt sich dabei auf aktuelle Studienergebnisse sowie etablierte Empfehlungen vieler Fachgesellschaften [1]. Im Folgenden erhalten Sie einen umfassenden Überblick, der Interessierten, aber auch Einsteigern in das Thema, wertvolle Impulse gibt.

Viele Menschen sind sich gar nicht bewusst, dass Spurenelemente trotz der geringen Aufnahmemengen in ihrer täglichen Ernährung eine große Rolle spielen können. Zwar benötigen wir sie oft nur in Mikrogramm- oder Milligramm-Bereichen pro Tag, doch diese winzigen Dosen haben eine enorm wichtige Funktion. Ohne Spurenelemente wären viele lebensnotwendige enzymatische Prozesse schlichtweg unmöglich. Einige Beispiele dafür sind die Energiegewinnung in den Mitochondrien, die Bildung bestimmter Hormone und die Signalübertragung zwischen Zellen [2]. Gleichzeitig ist es wichtig zu betonen, dass ein Ungleichgewicht – ob Über- oder Unterversorgung – zu erheblichen Beschwerden führen kann. Doch gerade weil die benötigten Mengen so gering sind, kommt es bei unausgewogener Ernährung oder bei speziellen Lebenssituationen vergleichsweise häufig zu Mangelzuständen.

Der folgende Ratgeber klärt nicht nur über die vielfältigen Funktionen verschiedener Spurenelemente auf, sondern zeigt auch, woran ein Mangel oder eine Überversorgung erkennbar sein kann. Zudem erhalten Sie praktische Tipps aus der Forschung, wie Sie diese lebensnotwendigen Substanzen besser über Ihre Ernährung aufnehmen können und welche Lebensmittel besonders reich an diesen essentiellen Mikronährstoffen sind. Auch das Zusammenspiel mit Vitaminen sowie mögliche Wechselwirkungen werden erläutert. Abschließend erhalten Sie Hinweise zu aktuellen Forschungsergebnissen, die unser Verständnis von Spurenelementen stets erweitern.

Spurenelemente Definition

Innerhalb der Gruppe der Mineralstoffe unterscheidet man zwischen den Mengenelementen (Makromineralstoffen) und den Spurenelementen (Mikromineralstoffen). Zu den Mengenelementen gehören unter anderem Calcium, Phosphor, Kalium, Natrium, Magnesium und Chlorid. Wie der Name „Mengenelemente“ nahelegt, benötigt der Körper diese Nährstoffe in relativ hohen Dosen – üblicherweise über 50 Milligramm pro Tag. Bei den Spurenelementen ist es genau umgekehrt: Sie werden in Mengen von unter 50 Milligramm pro Tag gebraucht. Manchmal ist bereits von einer täglichen Dosis im Mikrogramm-Bereich die Rede. Genau diese geringen Mengen führen in der Fachliteratur mitunter dazu, dass man sie auch als „Mikronährstoffe“ klassifiziert.

Ganz entscheidend ist, dass Spurenelemente im Körper zwar nur in kleinsten Spuren vorkommen, jedoch elementar für das reibungslose Funktionieren zahlreicher Stoffwechselwege sind. In der Regel werden nur die Substanzen als Spurenelement bezeichnet, die eine nachgewiesene biologische Funktion im menschlichen Organismus besitzen [3]. Dazu gehören beispielsweise Eisen, Zink, Kupfer, Jod, Fluor, Selen, Chrom, Molybdän und Mangan. Andere Elemente wie Silicium oder Nickel sind noch nicht vollständig erforscht, sodass ihr Status als essenzielles bzw. nicht essenzielles Spurenelement Gegenstand laufender Studien ist.

Der Unterschied zwischen Makro- und Mikronährstoffen

Häufig fällt auch der Begriff „Mikronährstoffe“ im Zusammenhang mit Vitaminen und Mineralstoffen. Vereinfacht gesagt sind Makronährstoffe jene, die wir in größeren Mengen benötigen, dazu zählen Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Sie dienen als Hauptenergielieferanten und Baustoffe des Körpers. Mikronährstoffe hingegen werden nicht für die Energiegewinnung herangezogen, erfüllen jedoch essenzielle Funktionen für den Stoffwechsel, die Regulation von Enzymen und Hormonen sowie für das Wachstum und die Reparatur von Körpergewebe. Spurenelemente gehören somit zu den Mikronährstoffen, weil sie in sehr geringer Menge zugeführt werden müssen, aber eine unverzichtbare Rolle im Organismus spielen.

Weshalb sie essenziell sind

Die Einstufung als essenziell folgt dem Grundsatz, dass der Körper ein bestimmtes Element für seine normale Funktion zwingend benötigt, es jedoch nicht selbst herstellen kann. Darum sind wir darauf angewiesen, diese Stoffe über die Nahrung aufzunehmen. Bedenkt man, dass Spurenelemente an der Regulation zahlreicher Enzyme beteiligt sind, liegt ihr Stellenwert im Gesundheitssystem auf der Hand. Ohne Eisen wäre die Bildung von Hämoglobin, unserem roten Blutfarbstoff, unmöglich; ohne Zink gäbe es erhebliche Störungen in unserem Immunsystem sowie der Wundheilung [4]. Selen wiederum sorgt als Bestandteil der Glutathionperoxidase für effektiven Zellschutz, während Jod essentiell für die Synthese von Schilddrüsenhormonen ist.

Die Bedeutung zeigt sich aber auch in der Vielfalt möglicher Mangelerscheinungen. Ein Eisenmangel macht sich klassischerweise durch Blutarmut (Anämie) bemerkbar. Unzureichende Mengen an Jod können zu Schilddrüsenfehlfunktionen führen, etwa zu Kropfbildung (Struma). Zinkmangel kann eine geschwächte Immunabwehr oder Haarausfall hervorrufen. Und ein Mangel an Kupfer oder Mangan äußert sich nicht selten in Störungen des Knochen- und Bindegewebsstoffwechsels. All diese Beispiele demonstrieren, wie stark Spurenelemente in unzähligen Körperprozessen vernetzt sind.

Bekannte Vertreter und ihre Aufgaben

Spurenelemente werden oft in essenzielle und potenziell essenzielle Gruppen eingeteilt. Zu den essenziellen gehören jene, die nachweislich eine konkrete Aufgabe haben und bei deren Fehlen Mangelerscheinungen auftreten können. Nachfolgend ein genauerer Blick auf die wichtigsten und bekanntesten Vertreter. Dabei wird auch auf wissenschaftliche Erkenntnisse verwiesen, die ihre Funktionen belegen.

Eisen

Eisen (Fe) gilt als eines der bekanntesten Spurenelemente. Es ist essentiell für den Sauerstofftransport im Blut, da es Bestandteil des Hämoglobins ist. Darüber hinaus spielt Eisen eine zentrale Rolle in vielen Enzymen, die an der Zellatmung und an der Energieproduktion beteiligt sind. Ein klassischer Eisenmangel kann zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, brüchigen Nägeln und Haarausfall führen [5]. Besonders stark gefährdet sind Frauen im gebärfähigen Alter sowie Menschen mit einseitiger Ernährung.

Lebensmittel mit hohem Eisengehalt sind z.B. rotes Fleisch, Leber, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte sowie grünes Blattgemüse. Studien zeigen, dass Vitamin C die Eisenaufnahme verbessern kann, weshalb der gleichzeitige Verzehr von Obst wie Orangen, Kiwis oder Paprika oft empfohlen wird. Ein Zuviel an Eisen kann jedoch auch schädlich sein, da freie Eisenionen oxidativen Stress im Körper begünstigen können.

Zink

Zink (Zn) ist bedeutsam für das Immunsystem, die Wundheilung und zahlreiche Enzymreaktionen im Körper. Es wirkt außerdem als Strukturgeber für Proteine, fördert das Wachstum und unterstützt die DNA-Synthese. Studien deuten darauf hin, dass eine ausreichende Zinkversorgung gerade in Erkältungszeiten helfen kann, die Dauer von Infekten zu verkürzen [6]. Ein Mangel zeigt sich häufig in Form von Hautproblemen, einer erhöhten Infektanfälligkeit und vermindertem Appetit.

Reich an Zink sind etwa Fleisch, Meeresfrüchte, Käse, Nüsse und Vollkorngetreide. Vegetarier und Veganer sollten besonders auf eine ausgewogene Zufuhr achten, da Zink aus pflanzlichen Quellen schlechter resorbiert wird. Ein begleitender Verzehr von Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln und die Reduzierung von Phytinsäure (z. B. durch Einweichen von Hülsenfrüchten) können die Aufnahme verbessern. Allerdings gilt auch hier: Eine chronische Überdosierung oder hochdosierte Supplementierung kann das Gleichgewicht anderer Spurenelemente stören oder die Kupferaufnahme behindern.

Kupfer

Kupfer (Cu) ist ein Spurenelement, das vor allem an der Bildung von Bindegewebe, am Eisenstoffwechsel und an der Funktion des Nervensystems beteiligt ist. Es unterstützt außerdem die körpereigene Abwehr gegen freie Radikale, indem es Cofaktor einiger Antioxidations-Enzyme ist. Ein Kupfermangel äußert sich zum Beispiel in Anämie, da Kupfer für die Eisenverwertung notwendig ist, und kann zu Veränderungen im Knochenwachstum führen. Weiterhin wird diskutiert, dass Kupfer eine Rolle in der Gehirnentwicklung und -funktion spielt [7].

Gute Kupferquellen sind Schalentiere, Innereien, Vollkornprodukte, Nüsse und Kakao. Einseitige Kost oder genetische Faktoren können zu Mangelzuständen führen. Allerdings kommt ein Mangel im Gegensatz zu Eisen- oder Zinkmangel relativ selten vor, da Kupfer in vielen alltäglichen Lebensmitteln vorkommt. Eine pathologische Überladung mit Kupfer, wie sie beim Morbus Wilson auftritt, ist hingegen genetisch bedingt und äußert sich in gravierenden Leber- und Nervenschäden.

Selen

Selen (Se) ist Bestandteil verschiedener Enzyme, die für den Schutz vor oxidativem Stress wichtig sind, beispielsweise der Glutathionperoxidase. Zudem scheint Selen bei der Schilddrüsenfunktion eine bedeutende Rolle zu spielen, indem es an der Umwandlung von Schilddrüsenhormonen beteiligt ist. Studien legen nahe, dass eine ausreichende Selenzufuhr Entzündungsprozesse im Körper mindern kann [8]. Ein Selenmangel ist hierzulande eher selten, kann jedoch bei veganer Ernährung oder in selenarmen Böden häufiger auftreten.

Reich an Selen sind vor allem Paranüsse, Seefisch, Innereien und Eier. Man sollte jedoch aufpassen, nicht zu viel Selen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zuzuführen, da bei Überdosierung Kopfschmerzen, Durchfall und Nervenschäden auftreten können. Ein schleichender Prozess der Überversorgung wurde in einigen Fällen mit einer erhöhten Diabetes-Inzidenz in Verbindung gebracht, wobei hierzu weitere Forschung nötig ist.

Mangan, Jod, Chrom, Molybdän und weitere Stoffe

Neben den bisher erläuterten Spurenelementen gibt es weitere essenzielle Vertreter. Mangan ist wichtig für die Bildung von Knochengewebe und die Aktivierung einiger Enzyme. Jod ist unverzichtbar für die Produktion von Schilddrüsenhormonen, weshalb jodiertes Speisesalz oder Algenprodukte zu den gängigen Quellen zählen. Ein Mangel führt oft zu Kropfbildung und Schilddrüsenfunktionsstörungen. Chrom spielt eine Rolle beim Glukosestoffwechsel, da es die Wirkung von Insulin unterstützt. Molybdän hilft bei der Funktion einiger Enzyme, die beim Abbau von Aminosäuren involviert sind. Da all diese Substanzen im Körper nur in sehr kleinen Mengen vorliegen, ist eine adäquate Zufuhr für die Gesundheit essenziell. Mehrere Studien unterstreichen, dass bereits geringe Abweichungen in der Versorgung langfristig ungünstige Auswirkungen auf Stoffwechselwege haben können [9].

Bedarf, Dosierung und wissenschaftliche Empfehlungen

Die empfohlene Zufuhr an Spurenelementen variiert je nach Alter, Geschlecht und Lebensumständen wie Schwangerschaft oder Stillzeit. Während zum Beispiel erwachsene Männer und Frauen oft ähnliche Mengen an Mangan oder Kupfer benötigen, ist beim Eisenbedarf ein starker Unterschied zu beobachten: Frauen im gebärfähigen Alter haben einen deutlich höheren Bedarf als Männer. Auch für Zink kann in bestimmten Lebensphasen oder bei erhöhtem Verbrauch, etwa durch intensiven Sport, eine Anpassung nötig sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und andere Organisationen geben regelmäßig Referenzwerte heraus, die bei einer bedarfsdeckenden Ernährung als Richtlinie dienen [10].

Übersicht zu empfohlenen Tagesmengen

In folgender Tabelle finden Sie eine beispielhafte Übersicht einiger Spurenelemente mit ungefährer empfohlener Tagesdosis für gesunde Erwachsene. Die Werte können je nach Land, Fachgesellschaft und Studie leicht variieren. Es ist daher ratsam, individuelle Umstände mit einer Ernährungsfachkraft oder einem Arzt zu besprechen.

SpurenelementEmpfohlene Tagesmenge
EisenFrauen: ca. 15 mg; Männer: ca. 10 mg
Zinkca. 7–10 mg
Kupferca. 1–1,5 mg
Selenca. 60–70 µg
Manganca. 2–5 mg
Jodca. 150–200 µg
Chromca. 30–100 µg

Die oben aufgeführten Werte sind lediglich Orientierungsgrößen. Abweichungen können sich beispielsweise durch Krankheiten, genetische Veranlagungen oder einen erhöhten Bedarf während Schwangerschaft und Stillzeit ergeben. Auch Leistungssportler haben oftmals einen höheren Verbrauch, insbesondere an Eisen und Zink. Wer unsicher ist, kann mithilfe einer Blutuntersuchung den aktuellen Status bestimmter Spurenelemente prüfen lassen und gegebenenfalls gezielt gegensteuern.

Wie man Mängel erkennt

Mängel an Spurenelementen können verschiedene Symptome hervorrufen, die jedoch nicht immer eindeutig sind. Zu den typischen Anzeichen gehören Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, brüchiges Haar oder Nägel, Hautprobleme sowie Leistungsabfall. Eine allgemeine Schwäche kann auf einen Mangel verschiedener Nährstoffe hindeuten, nicht nur auf fehlendes Eisen oder Zink. Vor einer gezielten Behandlung ist daher eine ärztliche Diagnose unerlässlich. In vielen Fällen führen Fachleute eine ausführliche Anamnese durch, prüfen Ernährungsgewohnheiten und empfehlen Laboruntersuchungen. Bei eindeutigen Befunden kann eine Supplementierung der fehlenden Stoffe sinnvoll sein. Studien zeigen, dass sich ein gut austarierter Status aller Spurenelemente positiv auf Wohlbefinden und Leistungskraft auswirken kann [11].

Überdosierungen und Grenzwerte

Trotz ihrer Wichtigkeit ist auch bei Spurenelementen ein „Zuviel“ möglich. Hohe Dosen an Eisen können zu Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen. Zink-Überdosierungen können Störungen im Kupferhaushalt sowie Verdauungsbeschwerden auslösen. In Einzelfällen können hohe Selendosen Haarausfall oder Nagelveränderungen verursachen und toxisch wirken. Aus diesem Grund sollte man Nahrungsergänzungsmittel nur in Rücksprache mit medizinischen Fachkräften einnehmen. Spurenelemente aus natürlichen Nahrungsquellen führen in der Regel selten zu einer Überversorgung, da der Körper sich meist gut anpassen kann und die Aufnahmekapazität begrenzt ist. Bei konzentrierten Präparaten kann dieses Gleichgewicht jedoch empfindlich gestört werden.

Tipps für eine ausreichende Aufnahme

Der beste Weg, um den Körper ausgewogen mit allen Spurenelementen zu versorgen, besteht in einer abwechslungsreichen Kost. Da verschiedene Lebensmittel unterschiedliche Gehalte aufweisen, stellt man durch eine bunte Vielfalt sicher, dass möglichst viele wichtige Nährstoffe in der richtigen Balance aufgenommen werden. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, auf synergetische Effekte zwischen den Nährstoffen zu achten. So wird beispielsweise Eisen besser aufgenommen, wenn es zusammen mit Vitamin C verzehrt wird. Gleichzeitig sollte man beachten, dass bestimmte Substanzen wie Phytinsäure oder Polyphenole aus Kaffee und Tee die Aufnahme von Eisen und Zink hemmen können. Auch ein hoher Calciumgehalt in einer Mahlzeit kann die Eisenresorption reduzieren, weshalb bei einem bestehenden Eisenmangel eine geschickte Mahlzeitenplanung zu empfehlen ist.

Da selbst kleine Unterschiede in der Ernährung viel bewirken können, ist es ratsam, auf eine clevere Kombination von Lebensmitteln zu achten. Folgende Tipps haben sich in der Praxis bewährt und werden auch in diversen Studien als Richtlinie empfohlen [12]:

  • Mehr pflanzliche Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte: Sie liefern Eisen, Zink, Mangan und Chrom.
  • Hochwertige Proteinquellen wie Fleisch und Fisch in Maßen genießen, um Eisen, Zink, Kupfer und Selen zu decken.
  • Regelmäßig Nüsse und Samen verzehren, denn diese sind reich an Zink, Kupfer und Mangan.
  • Vitamin-C-reiche Lebensmittel (z. B. Paprika, Zitrusfrüchte, Beeren) mit eisenhaltigen Speisen kombinieren, um die Eisenaufnahme zu optimieren.
  • Jodiertes Speisesalz verwenden oder Algen in den Speiseplan integrieren, um den Jodbedarf zu decken.

Sollten trotz ausgewogener Ernährung Verdachtsmomente auf eine Unterversorgung bestehen, lohnt sich eine Blutuntersuchung, um Klarheit zu schaffen. Viele Beschwerden lassen sich so auf einfachere Weise erklären und gezielt beheben. Eine ergänzende Einnahme bestimmter Spurenelemente in Form von Präparaten sollte stets wohlüberlegt und in Absprache mit Experten erfolgen.

Aktuelle Forschungserkenntnisse

Die Wissenschaft entdeckt immer mehr Zusammenhänge zwischen Spurenelementen und verschiedenen Erkrankungen, aber auch deren präventiven und therapeutischen Potenzialen. Dabei sind neue Erkenntnisse zum Einfluss von Selen auf chronische Entzündungen oder zu den Antioxidans-Eigenschaften von Mangan besonders interessant. Jod wird zunehmend nicht nur mit der Schilddrüsenfunktion in Verbindung gebracht, sondern auch mit möglichen Effekten auf den Stoffwechsel und das Hormonsystem. Nachfolgend ein kurzer Überblick über einige bemerkenswerte Studien:

  • Schutz vor oxidativem Stress: Eine Studie aus dem Jahr 2022 kam zu dem Ergebnis, dass eine optimale Versorgung mit Selen, Zink und Mangan das Risiko für bestimmte oxidative Stressmarker senken kann [1].
  • Verknüpfung von Zink und Immunabwehr: Im Rahmen einer Untersuchung mit älteren Erwachsenen wurde gezeigt, dass eine leichte Zink-Supplementierung über acht Wochen hinweg immunologische Marker verbessern kann [6].
  • Einfluss von Eisen auf kognitive Fähigkeiten: Laut einer aktuellen Metaanalyse deutet sich an, dass ein leichter Eisenmangel bei Kindern und Jugendlichen langfristig die kognitive Entwicklung beeinflussen könnte [13].
  • Wechselwirkung Jod und Umweltfaktoren: Neuere Studien untersuchen, inwieweit Jodmangel und Umweltbelastungen die Funktion der Schilddrüse gemeinsam beeinträchtigen können [14].

Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass wir in Zukunft noch wesentlich mehr über die Bedeutung der einzelnen Spurenelemente lernen werden. Zugleich zeigen sie, dass eine Mangelversorgung in vielen Fällen subtil verlaufen und sich erst im Laufe der Zeit bemerkbar machen kann. Wer bereits frühzeitig auf eine ausgewogene Zufuhr achtet, kann potenziellen Folgen wie Immunschwäche, Schilddrüsenstörungen oder kognitiven Einschränkungen vorbeugen.

Praktische Hinweise für den Alltag

Um sicherzustellen, dass Sie langfristig von der Fülle dieser lebenswichtigen Mikronährstoffe profitieren, empfiehlt sich ein strukturierter Blick auf Ihre Ernährungsgewohnheiten. Es kann hilfreich sein, über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen ein Ernährungstagebuch zu führen und dabei zu notieren, welche Lebensmittel Sie zu sich nehmen. Anschließend erkennen Sie vielleicht, dass bestimmte Spurenelemente zu kurz kommen. Auf Basis dieser Informationen lässt sich leicht eine gezielte Anpassung vornehmen.

Weitere konkrete Ratschläge lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Vollkorn statt Weißmehl: Brote und Nudeln aus Vollkorn enthalten mehr Mineralstoffe als Produkte aus ausgemahlenem Mehl.
  • Obst und Gemüse regional und saisonal kaufen: Kurze Transportwege bedeuten oftmals weniger Nährstoffverluste, was auch dem Gehalt an Spurenelementen zugutekommt.
  • Abwechslung bei den Proteinquellen: Wechseln Sie zwischen Fisch, Fleisch, Eiern, Hülsenfrüchten und Nüssen.
  • Bewusster Kaffee- und Teegenuss: Ideal ist es, Kaffee oder Tee nicht direkt zu den Hauptmahlzeiten zu trinken, da dies die Aufnahme von Eisen und Zink mindern kann.
  • Mäßigung bei Nahrungsergänzung: Wenn Sie bereits eine ausgewogene Ernährung haben, prüfen Sie im Zweifel Ihre Blutwerte, bevor Sie hochdosierte Supplements einnehmen.

Wer sich überwiegend pflanzlich ernährt, sollte besonders auf eine gute Auswahl an mineralstoffreichen Lebensmitteln achten. Hier können alternative Eiweißquellen wie Tofu, Tempeh oder Seitan eine sinnvolle Ergänzung sein. Auch Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth und Buchweizen sind reich an Spurenelementen. Die richtige Kombination mit vitaminreichen Lebensmitteln verbessert die Aufnahme und steigert die Bioverfügbarkeit.

Fazit

Spurenelemente sind wahre Multitalente für unseren Körper. Sie gelten als „lebenswichtige Werkzeuge“, die verschiedenste Enzyme ankurbeln, die Immunabwehr unterstützen und zahlreiche Stoffwechselprozesse in Gang halten. Die Menge, in der sie benötigt werden, ist verschwindend gering – ihr Effekt auf unsere Gesundheit ist jedoch immens. Ein Mangel kann schleichend entstehen und sich über Müdigkeit, Hautprobleme oder eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte äußern. Gleichzeitig bergen hohe Dosierungen Risiken, weshalb eine ausgewogene Ernährung stets der Schlüssel sein sollte, um eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen.

Ob Eisen, Zink, Kupfer, Selen oder Jod – alle Spurenelemente haben ihre spezifischen Eigenschaften und Aufgaben, die den Körper in seinem komplexen Zusammenspiel unterstützen. Wer bewusst isst, auf hochwertige Lebensmittel und eine clevere Kombination achtet, deckt den Bedarf meist problemlos. Sollten dennoch Mangelerscheinungen auftreten, bieten Blutuntersuchungen und gezielte Nahrungsergänzungsmittel eine Möglichkeit, Lücken zu schließen. Die Fülle neuer Forschungsergebnisse bestärkt uns darin, dass diese winzigen Mineralstoffe einen wesentlichen Bestandteil moderner Ernährungslehren darstellen. Eine ganzheitliche Perspektive, die sowohl die Nahrungsauswahl als auch Lebensumstände und individuelle Bedürfnisse berücksichtigt, ist der beste Weg, um langfristig von den positiven Wirkungen zu profitieren.

Quellen

Quellen Anzeigen
  • [1] EFSA. European Food Safety Authority: Scientific Opinion on Dietary Reference Values for Selenium. EFSA Journal, 2014.
  • [2] NIH – National Institutes of Health: Office of Dietary Supplements, Micronutrients Overview, 2020.
  • [3] Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2021.
  • [4] Prasad AS. Discovery of human zinc deficiency: 50 years later. J Trace Elem Med Biol, 2012.
  • [5] WHO. World Health Organization: Iron Deficiency Anaemia, Assessment, Prevention, and Control, 2001.
  • [6] Barnett JB et al. Effect of Zinc Supplementation on Serum Zinc Concentration and T Cell Proliferation in Nursing Home Elderly. Am J Clin Nutr, 2016.
  • [7] Scheiber I et al. Copper: effects of deficiency and overload. Met Ions Life Sci, 2013.
  • [8] Rayman MP. The importance of selenium to human health. Lancet, 2012.
  • [9] Kussmann M, Fay LB. Nutrigenomics and Personalized Nutrition: Science and Concept. Per Med, 2008.
  • [10] EFSA. Scientific Opinion on Dietary Reference Values for iron. EFSA Journal, 2015.
  • [11] Berger MM, Shenkin A. Updates on trace element supplementation in critically ill patients. Curr Opin Clin Nutr Metab Care, 2020.
  • [12] Volkert D, Kreuel K et al. Ernährung in Prävention und Therapie. Urban & Fischer, 2019.
  • [13] Parker M et al. Iron supplementation effects on cognitive functioning in young children: a meta-analysis. Nutr Rev, 2021.
  • [14] Zimmermann MB. Research on iodine, iron, and vitamin A deficiency in children in developing countries. J Nutr, 2020.
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Hallo, mein Name ist Dennis Philippus. Als Chefredakteur von Nahrung.de setze ich mich seit fast zwei Jahren intensiv mit den Themen Ernährung und Fitness auseinander und bringe meine gesammelten Erfahrungen sowie mein Fachwissen in meine redaktionelle Arbeit ein.

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